Honduras
Berufsbildungszusammenarbeit mit Deutschland
Rahmen:
- Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit in der beruflichen Bildung
Zeitraum:
- Die aktuell laufende Entwicklungszusammenarbeit läuft geplant zum Ende von 2023 aus.
Bedarf nach Berufsbildungszusammenarbeit:
- Mangel an qualifizierten Fachkräften
- Berufsbildungssystem ist kaum in der Lage, beschäftigungsorientiert auszubilden
- Hohe Jugendarbeitslosigkeit
- Ziel der Regierung ist es, die Jugendarbeitslosigkeit durch Qualifizierung zu reduzieren
Bundesressorts
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
- Die aktuelle Entwicklungszusammenarbeit mit Honduras läuft Ende 2023 aus. Danach sollen verstärkt regionale Programme durchgeführt werden, die das Zentralamerikanische Integrationssystem (SICA) und die in Tegucigalpa ansässige Zentralamerikanische Bank für Wirtschaftsintegration (BCIE) zum Partner haben.
Ziele der Zusammenarbeit:
- Ausgewählte non-formale Berufsbildungsinstitutionen bieten bedarfsgerechte Aus- und Weiterbildung an.
Lokale Partner:
- Honduranisches Bildungsministerium (SEDUC)
- Honduranisches Berufsbildungsinstitut (INFOP)
- Netzwerk privater Berufsbildungszentren Honduras (CADERH)
- Generalsekretariat des zentralamerikanischen Integrationssystems (SG-SICA)
- Sekretariat für soziale Integration Zentralamerikas (SISCA)
Grundlagen der Zusammenarbeit:
- Abkommen Technische Zusammenarbeit
- Regierungsverhandlungen
Durchführungsorganisationen und ressortnahe Institutionen
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Vorhaben 1: Förderung Non-Formaler Berufsbildung (FOPRONH)
- Im Auftrag des BMZ
- Zeitraum: 2018 – 2023
Ziele der Zusammenarbeit:
- Das honduranische Berufsbildungssystem bietet eine Aus- und Weiterbildung, die qualitativ hochwertig ist und sich sowohl an den Bedarfen des Arbeitsmarkts als auch an Bedürfnissen von marginalisierten Jugendlichen orientiert.
Lokale Partner:
- Honduranisches Bildungsministerium (SEDUC)
- Honduranisches Berufsbildungsinstitut (INFOP)
- Netzwerk privater Berufsbildungszentren Honduras (CADERH)
Maßnahmen:
- Das Vorhaben verfolgt einen Mehrebenen-Ansatz. Durch das Zusammenspiel von Maßnahmen der Kapazitätsentwicklung in Ministerien, Institutionen und auf lokaler Ebene werden systemische Kapazitäten in der beruflichen Bildung effektiv in den Partnerstrukturen verankert.
- In den Ministerien sollen die Voraussetzungen für Reformen (Rahmenbedingungen) zur institutionellen Stärkung einer arbeitsmarkt-orientierten Berufsausbildung verbessert werden. Ziel ist es, die Bedarfsorientierung von Qualifizierungsangeboten zu erhöhen.
- Die non-formale Berufsbildung auf lokaler Ebene wird durch höher qualifiziertes Personal verbessert. Das Projekt unterstützt die Partner dabei, Ausbilder*innen in technischen und didaktisch-methodischen Kompetenzen zu schulen, damit diese die Schüler*innen entsprechend den Anforderungen des Arbeitsmarktes unterrichten. Ein zentraler Hebel für bessere Qualität und die Ausweitung des Angebotes ist die Erstellung der Lerninhalte auf Grundlage von Arbeitsmarktstudien und die Qualifizierung von Lehrpersonal.
- Im Bereich der formalen Berufsbildung wird gemeinsam mit dem Bildungsministerium ein Modell für eine bedarfsorientierte Berufsausbildung entwickelt und als Pilotprojekt eingesetzt.
- Durch die Beratung von Institutionen der non-formalen Berufsbildung werden diese in die Lage versetzt, die Qualität ihrer Ausbildung in Kooperation mit der Privatwirtschaft zu steigern und die entwickelten, modular gestalteten Ausbildungsprogramme auf andere Bereiche zu übertragen.
Zum Projekt in der GOVET-Projektdatenbank
Vorhaben 2: Jugendbeschäftigungsförderung und berufliche Aus- und Fortbildung von marginalisierten Jugendlichen zur Prävention von Jugendgewalt in Zentralamerika (CaPAZ)
- Im Auftrag des BMZ
- Zeitraum: 2020 – 2025
- Auch in El Salvador und Guatemala
Ziele der Zusammenarbeit:
- Jugendliche aus Gemeinden mit hohem Gewaltaufkommen verbessern ihre psychosoziale Resilienz und Beschäftigungsfähigkeit. Sie entwickeln damit wertvolle psychosoziale und technische Fähigkeiten, die ihnen Alternativen zur vorherrschenden Gewalt und Kriminalität bieten.
Lokale Partner:
- Generalsekretariat des zentralamerikanischen Integrationssystems (SG-SICA)
- Sekretariat für soziale Integration Zentralamerikas (SISCA)
- FUSALMO
- CADERH
- Fe y Alegría
Maßnahmen:
- Unterstützung von Personal und Diensten der Berufsbildungs- und Arbeitsmarktvermittlung mit Ansätzen für psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung (Mental Health and Psychosocial Support, MHPSS).
- Schaffen von besseren Bedingungen für Berufsausbildung und Weiterbildungsmöglichkeiten für Jugendliche in Gemeinden mit hohem Gewaltaufkommen.
- Fördern der Beteiligung der Privatwirtschaft an branchenübergreifenden Netzwerken. So soll die Diskriminierung junger Menschen aus Gemeinden mit hohem Gewaltniveau abnehmen.
Wirtschaft
- United Nations Human Development Index (HDI): 2021: Der Human Development Index von Honduras beträgt 0,621. Das entspricht dem Rang 137 von 191 Ländern (Quelle: UNDP)
- BIP je Einwohner in US $ (GDP per capita in US $): 2019: 2.519; 2020: 2.354; 2021: 2.772 (Quelle: Worldbank)
- Veränderung des realen BIP zum Vorjahr (GDP growth annual): 2019: 2,7 %; 2020: -9 %; 2021: 12,5 % (Quelle: Worldbank)
- Inflationsrate (GDP deflator annual): 2019: 4,1 %; 2020: 4,6 %; 2021: 3,8 % (Quelle: Worldbank)
- Hauptbranchen (Anteil an nominaler Bruttowertschöpfung): 2020: Bergbau/Industrie 21,3 %; Handel/Gaststätten/Hotels 16,6 %; Land-/Forst-/Fischereiwirtschaft 12,6 %; Transport/Logistik/Kommunikation 7,2 %; Bau 5,6 %; Sonstige 36,7 % (Quelle: GTAI)
- Top 5 Importländer: 2021: USA 34,3 %; China 17,9 %; Mexiko 7,6 %; Guatemala 5,6 %; El Salvador 4,4 % (Quelle: GTAI)
- Top 5 Exportländer: 2021: USA 43,3 %; Deutschland 6,7 %; El Salvador 5,9 %; Guatemala 4,5 %; Nicaragua 4,3 % (Quelle: GTAI)
Gesellschaft
- Einwohnerzahl: 2021: 10.278 Mio. (Quelle: Worldbank)
- Bevölkerungswachstum: 2019: 1,7 %; 2020: 1,6 %; 2021: 1,5 % (Quelle: Worldbank)
- Altersstruktur: 2023 (geschätzt): 0-14 Jahre: 27,92 %; 15-64 Jahre: 66,18 %; 65 Jahre und älter: 5,91 % (Quelle: World Fact Book)
- Alphabetisierungsrate (15 Jahre und älter): 2019: 89 % (Quelle: Worldbank)
- Arbeitslosenquote: 2020: 10,7 % (Quelle: Ilostat)
- Jugendarbeitslosenquote: 2020: 17,6 % (Quelle: Ilostat)
- Jugendliche, die sich nicht in nicht in Arbeit, Schul- oder Berufsausbildung befinden (NEET): 2019: 26,8 % (Quelle: Ilostat)
Staat
- Hauptsächlich zuständig für Berufsbildung in Honduras ist das nationale Berufsbildungsinstitut (Instituto Nacional de Formación Profesional, INFOP)
Berufsbildungssystem
Wahlmöglichkeiten nach Abschluss des allgemeinen Schulsystems (Klasse 9):
- Zwei- bis dreijährige Berufsbildung (Carrera) an nationalen Berufsbildungsinstitutionen
- Zwei- bis dreijährige allgemeine Sekundarstufe II, gefolgt von einem Bachelorstudiengang
- Eintritt in den Arbeitsmarkt als ungelernte Kraft
Das nationale Berufsbildungsinstitut INFOP betreibt zudem eigene Berufsschulen und bietet verschiedene Berufsausbildungsmöglichkeiten an:
- 1,5 bis 2,5 jährige Ausbildungen, die Vollzeit in Unternehmen stattfinden
- Duale Ausbildungsgänge – Theorieunterricht in Berufsschulen von INFOP, praktische Ausbildung findet unter INFOP Aufsicht in Unternehmen statt
Herausforderungen für die Berufsbildung:
- Das non-formale Berufsbildungssystem bedarfsgerecht gestalten
- Zusammenarbeit zwischen Arbeitsgebern, ordnungspolitischen Akteuren und Trägern im non-formalen Berufsbildungssystem fördern
- Arbeitsmarktgerechte Qualifizierungsangebote entwickeln
- Qualitätssicherung in der Berufsbildung sicherstellen
Quellen:
- Gobierno de la Republica de Honduras. 2018. Marco Nacional de Cualificaciones para la Educación y Formación Técnica Profesional de Honduras (MNC - EFTPH).
- UNESCO UNEVOC. TVET Country Profiles. Honduras.
https://unevoc.unesco.org/home/Dynamic+TVET+Country+Profiles/country=HND (zuletzt aufgerufen am 11.05.2023) - UNESCO. 2022. Funding of Training, Honduras
- USAID. 2019. The future of the Honduran Education System: A macro analysis of education quality and quantity’s impact on development.
Projekte in der Berufsbildungszusammenarbeit
- Jugendbeschäftigungsförderung und berufliche Aus- und Fortbildung von marginalisierten Jugendlichen zur Prävention von Jugendgewalt in Zentralamerika (CaPAZ)
- Förderung Non-Formaler Berufsbildung (FOPRONH)
- Verbesserung des nachhaltigen Zugangs zu Finanzdienstleistungen durch die Stärkung von Bildungs- und Verbandsstrukturen in Mittelamerika (Regionalprojekt, s. auch El Salvador, Honduras, Kuba und Panama)
Weitere Projekte finden Sie in der Datenbank Berufsbildungszusammenarbeit
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