BP:
 

Kirgisistan

Berufsbildungszusammenarbeit mit Deutschland

  • Deutschland ist einer der wichtigsten bilateralen Geber in der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit mit Kirgisistan.
  • Deutschland beteiligt sich zudem mit seinen Beiträgen wesentlich an den Programmen multilateraler Institutionen wie denen der Europäischen Union, der Vereinten Nationen und der großen Entwicklungsbanken


Bedarf nach Berufsbildungszusammenarbeit:

  • Mangel an zeitgemäß ausgebildeten Fach- und Führungskräften
  • Berufsbildungssystem hat bisher nicht den Standard, um erforderliches Fachpersonal auszubilden
  • Qualität der Arbeitsmarktdienstleistungen und der Beschäftigungsförderung von Jugendlichen ist unzureichend
  • Modernes Berufsbildungssystem wichtig für funktionierenden Übergang zur Marktwirtschaft
  • Ziel der Regierung ist es, die Berufsbildung wirtschaftsorientiert zu reformieren sowie die Beschäftigungsförderung von Jugendlichen zu verbessern.

Durchführungsorganisationen und ressortnahe Institutionen

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

Vorhaben: Berufliche Bildung für wirtschaftliche Wachstumssektoren in Zentralasien (PECA)

  • Im Auftrag des BMZ
  • Auch in Kasachstan, Tadschikistan und Usbekistan
  • Zeitraum: 2021 – 2025


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Die beruflichen Bildungssysteme Zentralasiens qualifizieren Fach- und Führungskräfte für die lebensmittelverarbeitende Industrie und die Logistikbranche.


Lokale Partner:

  • Ministerium für Bildung und Wissenschaft


Maßnahmen:

  • Unterstützung von Bildungsreformen und Beratung von zuständigen Ministerien bei der Ausarbeitung.
  • Entwicklung neuer Qualifizierungsangebote für die lebensmittelverarbeitende Industrie und die Logistikbranche, zum Beispiel zu Lebensmittelsicherheit, zu Fragen der Lagerung und Distribution von Waren, zu grünen Technologien der Lebensmittelproduktion oder grüner Logistik

Zum Projekt in der GOVET Projekt-Datenbank

Zum Projekt bei der GIZ

 

Vorhaben 2: Förderung der Beschäftigung und beruflichen Qualifizierung

  • Im Auftrag des BMZ
  • Zeitraum: 2021 – 2024


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Die Beschäftigungsaussichten der kirgisischen Bevölkerung bessern sich.


Lokale Partner:

  • Ministerium für Gesundheit und soziale Entwicklung der Kirgisischen Republik
  • Ministerium für Bildung und Wissenschaft der Kirgisischen Republik
  • Ministerium für Wirtschaft und Finanzen der Kirgisischen Republik


Maßnahmen:

  • Unterstützung bei der Analyse des Arbeitsmarktbedarfs und bei der Entwicklung einer Beschäftigungsförderungspolitik, die auf gesicherten Erkenntnissen beruht.
  • Arbeitsämter werden bei der Entwicklung und Umsetzung gezielter und bedarfsgerechter arbeitsmarktpolitischer Instrumente unterstützt.
  • Das Vorhaben unterstützt kurzfristige Berufsbildungsmaßnahmen, um Arbeitslosen Fähigkeiten und Qualifikationen zu vermitteln, die für gefragte Beschäftigungsbereiche relevant sind.
  • Förderung und Verbesserung der Berufsberatung an Schulen auf der Grundlage eines sozialpartnerschaftlichen Modells
  • Arbeitgeber*innen, Schulen, Jugendorganisationen, Arbeitsämter und Eltern arbeiten zusammen, um Schüler*innen bei ihren Berufs- und Bildungsentscheidungen zu unterstützen.


Zum Projekt in der GOVET-Projektdatenbank

Zum Projekt bei der GIZ

Wirtschaft

  • United Nations Human Development Index (HDI): 2021: Der Human Development Index von Kirgisistan beträgt 0,692. Das entspricht dem Rang 118 von 191 Ländern (Quelle: UNDP)
  • BIP je Einwohner in US $ (GDP per capita in US $): 2019: 1,374; 2020: 1,183; 2021: 1,277 (Quelle: Worldbank)
  • Veränderung des realen BIP zum Vorjahr (GDP growth annual): 2019: 4,6 %; 2020: -8,4 % ; 2021: 3,6 % (Quelle: Worldbank)
  • Inflationsrate (GDP deflator annual): 2019: 3,9 %; 2020: 6,1 %; 2021: 16 % (Quelle: Worldbank)
  • Hauptbranchen (Anteil an nominaler Bruttowertschöpfung): 2020: Bergbau/Industrie 22,9 %; Handel/Gaststätten/Hotels 18,5 %; Land-/Forst-/Fischereiwirtschaft 14,6 %; Bau 9,0 %; Transport/Logistik/Kommunikation 6,1 %; Sonstige 28,9 % (Quelle: GTAI)
  • Top 5 Importländer: 2021: Russland 32,8 %; China 26,8 %; Kasachstan 12 %; Türkei 5,9 %; Usbekistan 5,8 % (Quelle: GTAI)
  • Top 5 Exportländer: 2021: Kasachstan 25,5 %; Russland 22,9 %; Vereinigtes Königreich 13,9 %; Usbekistan 10,7 %; Türkei 5,3 % (Quelle: GTAI)
  • Weiterhin eine der schwächsten Ökonomien aller ehemaligen Sowjetrepubliken. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung lebt unter der nationalen Armutsgrenze. (Quelle: GIZ, Stand 31.12.2021)
  • Wichtige Wirtschaftszweige und Entwicklungsmotor sind Landwirtschaft und Weiterverarbeitung von Lebensmitteln

Gesellschaft

  • Einwohnerzahl: 2021: 6,69 Mio. (Quelle: Worldbank)
  • Bevölkerungswachstum: 2019: 2,1 %; 2020: 1,9 %; 2021: 1,7 % (Quelle: Worldbank)
  • Sehr junge Bevölkerung
    Altersstruktur: 2023 (geschätzt): 0-14 Jahre: 29,54 %; 15-64 Jahre: 63,86 %; 65 Jahre und älter: 6,6 % (Quelle: World Fact Book)
  • Arbeitslosenquote: 2021: 4,1 % (Quelle: Ilostat)
  • Jugendarbeitslosenquote: 2021: 8,3 % (Quelle: Ilostat) 
  • Jugendliche, die sich nicht in nicht in Arbeit, Schul- oder Berufsausbildung befinden (NEET): 2021: 15,9 % (Quelle: Ilostat)


Staat

  • Hauptsächlich verantwortlich für Berufsbildung ist das Ministerium für Bildung und Wissenschaft (MES).
  • Die den MES unterstellte Agentur für primäre Berufsbildung (Agency for Primary Vocational Education, APVE) ist zuständig für Berufsbildung in der Primärstufe.
  • Für die Koordination und Beratung im Bereich der Berufsbildung wurde die National Skills Development Commission (NSDC) (unter dem Vorsitz des stellvertretenden Premierministers) eingerichtet.
  • Kirgisistan hat im Zuge von Bildungsreformen 2016 einen neuen nationalen Qualifikationsrahmen mit neun Stufen eingeführt und 2020 aktualisiert.
  • Schülerinnen und Schüler können nach Abschluss des allgemeinen Schulsystems (Klasse 9, Primar- und Sekundarstufe I), oder nach der vollständigen Sekundarschulbildung, d. h. nach 11 Jahren, in die Berufsbildung eintreten.
  • Es gibt verschiedene Programme der beruflichen Erstausbildung (IVET) sowie der weiterführenden Berufsausbildung (SVET)


Die Wahlmöglichkeiten beinhalten:

  • Zehnmonatiger formaler rein berufsbildender Kurs
  • Zwei- oder dreijährige schulische Sekundarstufe, gefolgt von einem Hochschulstudiengang (Lyzeum und Berufsschule)
  • Grundlegende Berufsbildung: Zweijähriger formaler schulischer Kurs mit berufsbildenden und allgemeinbildenden Inhalten oder dreijähriger formaler schulischer Kurs mit berufsbildenden und allgemeinbildenden Inhalten, welcher auf höhere Bildung vorbereitet
  • Übergang in das non-formale oder informelle Berufsbildungssystem (z.B. Kurzkurse von staatlichen oder privaten Anbietern und NGOs)
  • Eintritt in den Arbeitsmarkt als ungelernte Kraft


Herausforderungen für die Berufsbildung:

  • Praktische Qualifikation des Berufsbildungspersonals, didaktischen und berufspädagogischen Kenntnissen des Berufsbildungspersonals erhöhen
  • Absolventen auf die Arbeitswelt vorbereiten, praktische und unternehmerische Fähigkeiten vermitteln
  • Ausbildungszentren für den Praxisunterricht ausstatten
  • Berufsbildung auf Anforderungen des Arbeitsmarkts anpassen
  • Wirtschaft verstärkt in Ausbildung involvieren
  • Angebot der Ausbildungsberufe erweitern


Quellen:

  • UNESCO UNEVOC. TVET Country Profiles. Kyrgyzstan. (zuletzt aufgerufen am 14.3.2023)
    https://unevoc.unesco.org/home/Dynamic+TVET+Country+Profiles/country=KGZ
  • ILO. 2020. State of Skills, Kyrgyzstan
  • ADB, 2021, Technical and Vocational Education and Training in Tajikistan and other countries in central Asia. Key Findings and Policy Options

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