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Was bedeutet die digitale Zukunft der Arbeit für die Entwicklungszusammenarbeit?

Die „Zukunft der Arbeit“ in der informellen Wirtschaft stellt Chancen und Herausforderungen in der Entwicklungszusammenarbeit dar. Wie verändern sich Arbeit und Beschäftigung in Entwicklungsländern mit der digitalen Transformation? Die aktuelle Publikation „Die digitale Transformation in der informellen Wirtschaft“ der GIZ gibt Antworten.

Welche Art von Beschäftigung in welchen Sektoren erfordert welche Kompetenzen? Wie müssen Berufsbildungssysteme gestaltet sein, damit sie diesen veränderten Anforderungen und deren kontinuierlichem Wandel gerecht werden? Wie können Maßnahmen der beruflichen Aus- und Weiterbildung geplant und umgesetzt werden, um auf die Arbeit im Zeitalter der digitalen Transformation vorzubereiten und darin liegende Chancen zu nutzen? Diesen Fragen widmet sich das GIZ Sektorvorhaben „Berufliche Bildung“ und gibt Handlungsempfehlungen im ersten Band seiner neuen Publikationsreihe „Hintergrundmaterialien zur beruflichen Bildung“ (Deutsch und Englisch).

Mit der digitalen Transformation der Arbeitswelt in Schwellen- und Entwicklungsländern ergeben sich zwangsläufig auch Auswirkungen für die Beschäftigung im Bereich der informellen Wirtschaft. In welcher Form und mit welchem Ausmaß sie sich auswirken, gilt es dabei im jeweiligen Länderkontext zu beobachten. Entsprechendes Augenmerk legt die Forschung über die Folgen der Digitalisierung für die informelle Wirtschaft auf die Wirksamkeit von Ansätzen und Maßnahmen in der beruflichen Bildung – mit noch vielen blinden Flecken. Umso mehr können aktuelle Praxisbeispiele hier wichtige Impulse zugunsten informell Beschäftigter für Vorhaben und Umsetzung in der Entwicklungszusammenarbeit geben.

Das Sektorvorhaben „Berufliche Bildung“ unterstützt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) dabei, Strategien und Ansätze zur Berufsbildung für die deutsche und internationale Entwicklungspolitik weiterzuentwickeln.

Hintergrund

Der Begriff „informelle Wirtschaft“ umfasst laut ILO „alle wirtschaftlichen Tätigkeiten von Arbeitnehmenden und wirtschaftlichen Einheiten, die – vom Gesetz oder in der Praxis – nicht oder nur unzureichend von formellen Regelungen gedeckt sind“. Nach Angaben der GIZ arbeiten in Schwellen- und Entwicklungsländern knapp 70 Prozent aller Beschäftigten in der informellen Wirtschaft – in Subsahara-Afrika und Südasien beinahe 90 Prozent. Die informelle Wirtschaft sichert dort Beschäftigung und Einkommen, wo nicht genügend formelle Jobs vorhanden sind. Zudem ermöglicht sie jungen Menschen den Einstieg in den Arbeitsmarkt. Gleichzeitig erhöht dieser informelle Arbeitsmarkt das Armutsrisiko durch schlechtere Löhne und fehlende soziale Sicherung und die Arbeitsbedingungen entsprechen häufig nicht den Anforderungen an menschenwürdige Arbeit („decent work“).