Interesse am Dualen System in Estland
In Estland wächst das Interesse an betrieblicher Ausbildung, um den Fachkräftebedarf der Unternehmen zu decken. Eine virtuelle Konferenz informierte Unternehmen, Politik und Berufsbildungspraxis über das Duale System. GOVET erklärte im Eröffnungsvortrag die Stärken der deutschen Berufsausbildung.
Fachkräfte dringend benötigt! Das gilt auch in Estland. Das baltische Land weist eine sehr hohe Akademisierungsquote auf, kann damit dem Bedarf der Unternehmen nach versierten Fachkräften aber nur bedingt entsprechend. In estnischen Unternehmen und unter den politischen Vertreter*innen des Landes wächst daher das Interesse, die betriebliche Ausbildung zu stärken. Zur Unterstützung dieser Überlegungen organisierte die Deutsch-Baltische Handelskammer am 1. Dezember 2020 die virtuelle Deutsch-Estnische Berufsbildungskonferenz, um das Wissen über betriebliche Ausbildung am Beispiel des deutschen dualen Systems zu erhöhen und die nationale Diskussion zu unterstützen.
GOVET-Experte Peter Rechmann erklärte im Einführungsvortrag die Kernelemente dualer Ausbildung und beantwortete die zahlreichen Fragen der Online-Zuschauer*innen. In einem weiteren Vortrag stellte er Kosten und Nutzen dualer Ausbildung mit Hilfe der Forschungsergebnisse des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) gegenüber. Zudem ging er auf aktuelle Herausforderungen ein – vom demografischen Wandel über Passungsprobleme bis zur Digitalisierung in der Berufsbildung.
Die Zuschauer*innen interessierten sich besonders für Maßnahmen, die Staat und Betriebe zur Sicherung der Ausbildungsqualität ergreifen. Im Fokus standen Fragen zur Berufsorientierung und dem Marketing sowie der Ausbildungsvergütung.
In weiteren Vorträgen der Konferenz informierten Vertreter*innen der AHK, des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) und verschiedener Unternehmen aus verschiedenen Perspektiven über die praktische Umsetzung betrieblicher Ausbildung und die Durchführung der Prüfungen.