Fachthemen auf den Tisch
Hohe Teilnahmequoten und neue Teilnehmende – am Runden Tisch wurden 2021 neue Formate eingeführt und bewährte ausgebaut, um die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren zu stärken.
Gerade in Zeiten von Homeoffice, Social Distancing und abgesagter Veranstaltungen ist es wichtig, den Kontakt nicht zu verlieren. Die Geschäftsstelle des Runden Tisches hat daher 2021 viel unternommen, um Anreize und Gelegenheiten zum Austausch zwischen den Akteuren der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit zu bieten. Etablierte Formate – wie die regelmäßigen Abstimmungen am Runden Tisch für internationale Berufsbildungszusammenarbeit oder das Treffen der Bundesministerien mit Vertreterinnen und Vertretern aus den Bundesländern – wurden durch neue Formate, etwa dem Fachseminar, ergänzt und in virtueller Form durchgeführt.
Übergreifende Themen waren 2021 unter anderem die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft in der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit, die Auswirkungen der Corona-Krise auf den nationalen und internationalen Ausbildungsmarkt sowie das Reformkonzept 2030 des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Ausarbeitung und Abstimmung von Strategien für die Berufsbildungszusammenarbeit mit Portugal und Ghana. Bei der Anpassung der Strategie der Bundesregierung zur Berufsbildungszusammenarbeit aus einer Hand war die Vereinbarung von Länderstrategien zum gemeinsamen Vorgehen in der bilateralen Berufsbildungszusammenarbeit eine wesentliche Neuerung (siehe Beitrag „Länderstrategien“).
Zum Jahresbeginn 2021 konnte die Geschäftsstelle viele neue Vertreterinnen und Vertreter aus dem Kreis der Mitglieder des Runden Tisches begrüßen. Auch an den deutschen Auslandsvertretungen, die durch GOVET fachlich in Fragen der Berufsbildungszusammenarbeit unterstützt werden, gab es eine hohe Personalfluktuation bei den für Berufsbildung zuständigen Mitarbeitenden. In insgesamt zehn Workshops informierte GOVET diese über den Stand der deutschen Berufsbildungszusammenarbeit und vertiefte das Fachwissen über die deutsche Berufsbildung auch im Kontext der Digitalisierung. GOVET beriet ebenfalls Runde Tische an deutschen Auslandvertretungen. Die Runden Tische im Ausland gibt es in mittlerweile 36 Ländern. Sie dienen der Information und operativen Abstimmung der Akteure in den Partnerländern.
Auch wenn virtuelle Formate gewissen Einschränkungen unterliegen, konnten 2021 besonders hohe Teilnahmequoten erzielen. So nahmen Vertreterinnen und Vertretern aus 13 Bundesländer am jährlichen Treffen mit den Bundesministerien teil, um sich zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit, mit dem Schwerpunktthema Mobilität, auszutauschen.
In Abstimmung mit dem BMBF wurde 2021 erstmals ein Fachseminar für die Akteure des Runden Tisches angeboten, um – jenseits der regelmäßigen Sitzungen – die Gelegenheit zum vertieften fachlichen Austausch zu geben. Eine Vielzahl deutscher Akteure bietet Maßnahmen zur Berufsorientierung an, Bund und Länder investieren hier einen großen Anteil der für die Berufsbildung vorgesehenen Mittel und in der Berufsbildungszusammenarbeit fragen diverse Länder die deutsche Expertise diesbezüglich an. Im Rahmen des Fachseminars diskutierten die Akteure des Runden Tisches zusammen mit den geladenen Expertinnen und Experten Beispiele gelungener Berufsorientierungsmaßnahmen aus dem In- und Ausland. Dabei untersuchten sie die „Best Practice“, um Erfolgsfaktoren und Gelingensbedingungen zu identifizieren und wichtige Impulse für ihre internationale Kooperation in der Berufsbildung zu erhalten. Es zeigte sich dabei, dass Instrumente, die sich in Deutschland bewährt haben, auch international regelmäßig zum Einsatz kommen. Dieses neue Format wird GOVET auch 2022 für die Akteure des Runden Tisches anbieten, beispielsweise zu den Themen Weiterbildung oder Nachhaltigkeit in der Berufsbildung.
Der Runde Tisch für internationale Berufsbildungszusammenarbeit
Der Runde Tisch zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit ist als zentrales Element der Abstimmung zwischen den deutschen Akteuren 2013 ins Leben gerufen worden, um zu einem kohärenten internationalen Auftritt der deutschen Akteure bei der Kooperation mit den Partnerländern beizutragen. Unter Leitung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung findet der Runde Tisch in unterschiedlichen Konstellationen regelmäßig statt. Auf der Ressortebene beteiligen sich die in der Berufsbildungszusammenarbeit aktiven Bundesministerien, auf der Akteursebene zudem Vertreterinnen und Vertreter der Bundesländer, Sozialpartner, Kammerorganisationen, zivilgesellschaftlicher Einrichtungen sowie Durchführungsorganisationen und ressortnaher Einrichtungen.