Der One-Stop Shop für Berufsbildungszusammenarbeit
GOVET informierte als One-Stop Shop für internationale Berufsbildungszusammenarbeit auch 2021 im Ausland über die deutsche Berufsbildung und unterstützte die deutschen Akteure.
Aus 68 Ländern erreichten GOVET im Jahr 2021 Anfragen zur deutschen Berufsbildung und Möglichkeiten der Zusammenarbeit, Personen aus 51 Ländern nahmen an GOVET-Veranstaltungen teil und aus 166 Ländern kamen die Besuchenden der Internetseite. Weiterhin gibt es aus der ganzen Welt ein Interesse an der deutschen Berufsbildung. Das belegen auch die Abrufzahlen der Videos und Präsentationen, die GOVET den deutschen Akteuren für ihre Arbeit zur Verfügung stellt. Weit über 50.000 –mal nutzten Interessierte 2021 allein das Video „Duale Berufsbildung in Deutschland“ in den insgesamt 13 Sprachversionen, um eine Einführung in die Mechanismen und das Zusammenspiel zwischen den zuständigen Stellen und mit den Auszubildenden zu bekommen.
Dieses Informationsbedürfnis bildete auch 2021 den Ausgangspunkt für die Beratung von Personen aus dem Ausland. Standen in der Vergangenheit häufig grundlegende Themen, wie beispielsweise die Qualifizierung von Ausbildungspersonal oder die Entwicklung von Curricula, im Mittelpunkt, entwickelte sich das Informationsinteresse mit zunehmender Dynamik in Richtung individueller Beratungsbedarfe und der Schnittstellen zwischen der Berufsbildung und globalen Herausforderungen. Die Themen reichten dabei 2021 von der Berufsorientierung über Nachhaltigkeit und Digitalisierung in der Berufsbildung bis zu Fragen der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, Weiterbildung oder der Relation von Kosten und Nutzen der betrieblichen Ausbildung. Die Anfragen wurden dabei entweder direkt per E-Mail oder telefonisch GOVET gestellt oder von Ministerien, Auslandsvertretungen oder weiteren Akteuren zur Beantwortung weitergeleitet. Dank der Verankerung im BIBB konnte GOVET bei mittlerweile rund 5000 Anfragen die entsprechende Antwort geben oder an die zuständigen Akteure vermitteln.
Die breite fachspezifische Expertise des BIBB wird durch GOVET auch regelmäßig eingebracht, wenn Akteure ihre Mitarbeitenden auf Aufgaben in der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit vorbereiten möchten. In Fachdialogen und Fachseminaren bildete GOVET 2021 über 800 Personen zu Fragen der deutschen Berufsbildung weiter. Hierzu zählten beispielsweise neue, für Berufsbildung zuständige Referentinnen und Referenten an den deutschen Auslandsvertretungen, Mitarbeitende der GIZ oder auch Lehrende an deutschen Auslandsschulen.
Eine zentrale Anlaufstelle, einen One-Stop Shop, für alle an deutscher Berufsbildung Interessierten aus dem Ausland und für die unterstützende Fachexpertise der deutschen Akteure in der Berufsbildungszusammenarbeit zu schaffen, wer ein Kernanliegen, als die Bundesregierung mit der Strategie zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit aus einer Hand den Rahmen setzte, um dem Interesse aus dem Ausland nachzukommen. Diesem Anspruch konnte GOVET 2021 gerecht werden. Quantitativ konnte für bestimmte Länder oder Regionen ein temporärer Rückgang von Kontakten festgestellt werden, der sich antizyklisch mit den Wellen der Corona-Pandemie in diesen Ländern deckte. Gleichzeitig konnten viele der ursprünglich für den persönlichen Kontakt ausgelegten Formate, wie Studienbesuche oder Workshops, 2021 pandemiebedingt ausschließlich virtuell stattfinden. Diese Rahmenbedingungen führten gezwungenermaßen zu einer Ausweitung des methodischen Portfolios, das in der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit auch in Zukunft genutzt werden kann.