Italienkooperation beendet ihr zehntes Jahr mit zwei Highlights

Am 5.12. fand in Rom die erste Sitzung des Begleitgremiums für das neue vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt „ConnActions“ zum Thema bilaterale Berufsbildungsnetzwerke statt. Wirtschafts- und Sozialpartner aus Italien und Deutschland sowie die verantwortlichen Ministerien kamen erstmalig zusammen, um über die nächsten Arbeitsschritte zu sprechen. Das Projekt wird Partner aus beiden Ländern – beispielsweise Berufsschulen, Unternehmen und Kammern – zusammenbringen und sie bei ihrer gemeinsamen Arbeit an einem Berufsbildungsthema unterstützen. Damit werden Schlussfolgerungen aus der zuvor von GOVET veröffentlichten Studie zur deutsch-italienischen Berufsbildungszusammenarbeit gezogen. Die Mitglieder des ConnActions-Begleitgremiums, in dem GOVET mitwirkt, nutzen ihre Netzwerke im jeweiligen Land dazu, geeignete Partner zu identifizieren und vorzuschlagen. Der DLR-Projektträger und die deutsche Auslandshandelskammer (AHK Italia) in Mailand koordinieren und verwalten das Projekt gemeinsam. Eine Ausschreibung, auf die sich interessierte Institutionen bewerben können, wird im Frühjahr 2023 veröffentlicht.

Verleihung des Berufsbildungspreises „Premio di Eccellenza Duale“

Direkt am Folgetag fand die Verleihung des „Premio di Eccellenza Duale“ in der Residenz des deutschen Botschafters in Rom statt, mit dem herausragende Berufsbildungsaktivitäten von Unternehmen in Italien ausgezeichnet werden. Die Auslandshandelskammer Mailand lobte die den Preis bereits im fünften Jahr aus. Botschafter Viktor Elbling eröffnete gemeinsam mit Paola Frassinetti, der neuen Staatssekretärin im italienischen Ministerium für Bildung, die feierliche Veranstaltung. An der Zeremonie beteiligten sich hochrangige Vertreterinnen und Vertreter führender italienischer Wirtschaftsverbände, der Gewerkschaften sowie des Arbeits- und Bildungsministeriums, die in ihren Beiträgen Bekenntnisse zum Ausbau der beruflichen Bildung in Italien abgaben. Die Preisträgerinnen und Preisträger stammen aus fast allen Regionen Italiens und einem breiten Branchenspektrum, das von der Schneiderei bis zum IT-Beratungsunternehmen reicht.

Der Preis wird seit 2018 seitens der AHK ausgelobt und durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über GOVET gefördert. Die Jury bestand aus Vertreterinnen und Vertretern von BMBF und GOVET, des italienischen Bildungsministeriums, der italienischen Arbeitsagentur ANPAL sowie der Arbeitgeberverbände und der AHK Italia. Auch in diesem Jahr wurden Sonderpreise, beispielsweise für Klein- und Kleinstunternehmen, vergeben. Zum ersten kleinen Jubiläum wurde eine Publikation zu „Fünf Jahre duale Exzellenz“ veröffentlicht.

In Italien sind staatliche Bildungseinrichtungen traditionell Träger der allgemeinen und beruflichen Bildung, Unternehmen haben es schwerer, als Akteur im Bildungsbereich wahrgenommen zu werden. So ist es ein Erfolg, dass der Preis seit seiner Entstehung zusehends an Ansehen gewinnt. Er ist mittlerweile zu einem festen Element der deutsch-italienischen Berufsbildungskooperation geworden und trägt mit stetig wachsenden Teilnahmezahlen zur Verbesserung des Ansehens beruflicher Bildung bei Unternehmen und in der Öffentlichkeit bei.