Fachthemen auf den Runden Tisch
Austausch in Zeiten von Home Office und New Work. Der Runde Tisch setzt auf ein breites Portfolio und einen Mix aus Präsenzveranstaltungen und virtuellen Formaten, um die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren zu stärken.
In Zeiten von New Work und Home Office ist regelmäßiger Austausch wichtig, um Netzwerke und Kontakte zu erhalten. Aus diesem Grund setzte sich 2022 die Geschäftsstelle des Runden Tisches dafür ein, den Austausch zwischen den Akteuren der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit zu stärken. Präsenzveranstaltungen und virtuelle Angebote ergänzen sich dabei gegenseitig.
Kernthemen waren 2022 der Koalitionsvertrag und seine Auswirkungen für die internationale Berufsbildungszusammenarbeit in Deutschland sowie die Situation in der Ukraine. Weitere Themen waren die BMZ-Migrationszentren, die deutsche G7-Präsidentschaft sowie die Exzellenzinitiative Berufliche Bildung und die Evaluierung der Strategie der Bundesregierung zur Internationalisierung von Bildung, Wissenschaft und Forschung.
Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Aktualisierung und Abstimmung von Strategien für die Berufsbildungszusammenarbeit mit Indien, Italien, USA und Mexiko. Bei der Anpassung der Strategie der Bundesregierung zur Berufsbildungszusammenarbeit aus einer Hand 2019 war die Vereinbarung von Länderstrategien zum gemeinsamen Vorgehen in der bilateralen Berufsbildungszusammenarbeit eine wesentliche Neuerung (vgl. Kapitel „Länderstrategien“).
Erstmals seit der Pandemie fand der jährliche Bund-Länder-Dialog wieder in Präsenz statt. Die Veranstaltung wurde im Rahmen der didacta-Messe im Juni 2022 in Köln ausgerichtet. An dem Treffen mit den Bundesministerien beteiligten sich neun Vertreterinnen und Vertreter aus sechs Bundesländern. Behandelt wurden die internationale Berufsbildungszusammenarbeit (iBBZ) des Bundes und der Länder, die Förderung der Mobilität in der beruflichen Bildung und die internationale Handlungskompetenz in der Berufsbildung.
An den Erfolg des 2021 neu eingeführten Formates „Fachseminar“ knüpfte GOVET in 2022 an. Ziel des Formats ist es, ausgewählte Kompetenzträger der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit zusammenzubringen und themenzentriert Wissen und Strategien zu teilen und kreativ auszubauen. Die Fachseminare im Juni und November behandelten die Themen „Weiterbildung in der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit“ und „Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung in der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit“. In beiden Online-Seminaren stellten die Referierenden nationale und internationale Erfahrungen vor, beförderten einen Austausch der Teilnehmenden und gaben Anregungen für die eigene Praxis. Das Seminar zum Thema Weiterbildung zählte über dreißig Teilnehmende, während am Seminar zur Nachhaltigkeit in der iBBZ über fünfzig Personen teilnahmen.
GOVET beriet zudem deutsche Auslandsvertretungen bei der Einrichtung Runder Tische für die Berufsbildungszusammenarbeit vor Ort. Die Runden Tische im Ausland gibt es in mittlerweile 34 Ländern. Sie dienen der Information und operativen Abstimmung der Akteure in den Partnerländern.
Der Fachdialog ist ein weiteres Angebot und ergänzt das breite Portfolio, das GOVET im Rahmen des Runden Tisches bietet. Für die am Runden Tisch vertretenen Institutionen organisierte GOVET 2022 vierzehn Online-Fachdialoge zu den Grundlagen bzw. Herausforderungen der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit, der Arbeit von GOVET und der Möglichkeit einer Zusammenarbeit.
Auch informierte GOVET 2022 die neuen, für Berufsbildungskooperation zuständigen Referentinnen und Referenten an den deutschen Auslandsvertretungen in mehreren Fachdialogen zu den Grundlagen der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit. Die Fachdialoge dienten sowohl der Information und Einführung der neuen Kolleginnen und Kollegen zum Thema Berufsbildung als auch der Auslotung von Kooperationsmöglichkeiten.
Der Runde Tisch für internationale Berufsbildungszusammenarbeit
Der Runde Tisch zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit ist als zentrales Element der Abstimmung zwischen den deutschen Akteuren 2013 ins Leben gerufen worden, um zu einem kohärenten internationalen Auftritt der deutschen Akteure bei der Kooperation mit den Partnerländern beizutragen. Unter Leitung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung findet der Runde Tisch in unterschiedlichen Konstellationen regelmäßig statt. Auf der Ressortebene beteiligen sich die in der Berufsbildungszusammenarbeit aktiven Bundesministerien, auf der Akteursebene zudem Vertreterinnen und Vertreter der Bundesländer, Sozialpartner, Kammerorganisationen, zivilgesellschaftlicher Einrichtungen sowie Durchführungsorganisationen und ressortnaher Einrichtungen.