BP:
 

Gemeinsame ressortübergreifende Länderstrategien

In einem von GOVET moderierten Prozess haben sich die deutschen Akteure der Berufsbildungszusammenarbeit über die bilaterale Berufsbildungszusammenarbeit mit ausgewählten Ländern verständigt.

Ein umfangreicher Evaluierungsworkshop mit den Akteuren des Runden Tisches für internationale Berufsbildungskooperation hatte im November 2021 gezeigt, dass mit den Länderstrategien erstmals ein anerkanntes und transparentes Instrument entstanden ist, um die länderbezogenen Aktivitäten aller Beteiligten in einem gemeinsamen Rahmen abzustimmen. Die Akteure des Runden Tisches berichteten vielfach, dass sie die Strategien für die eigenen Aktivitäten in den Ländern zu Rate ziehen. Zudem stellten sie fest, dass die Länderstrategien zu mehr Ressortkohärenz und Transparenz in der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit beitragen und somit einen hohen Wert für die gemeinsame Ausrichtung deutscher Aktivitäten in der internationalen Zusammenarbeit verkörpern. Die Schlussfolgerungen aus der Evaluation wurden 2022 am Runden Tisch besprochen und Verbleibe für die weiteren Umgang mit dem Instrument Länderstrategien beschlossen.

„Die deutsche Außenpolitik soll künftig aus einem Guss agieren und ressortübergreifend gemeinsame Strategien erarbeiten“, ist ein formuliertes Ziel des Koalitionsvertrages der Ampelregierung. Die Berufsbildung verfügt mit dem Instrument der Länderstrategien bereits über eine gute Grundlage, um zu kohärenter Außenpolitik in diesem Sinne beizutragen. Die Länderstrategien bieten zugleich eine exzellente Basis zur Umsetzung von Handlungsempfehlung 17 der Enquete-Kommission „Berufliche Bildung“ (Kapitel 6.6), die durch die Ressorts ausgestaltet werden kann.

Die bisherigen Instrumente der Koordinierung und Abstimmung in der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit sollten weiter ausgebaut werden. Transparenz, Nachhaltigkeit und Komplementarität zwischen den Einzelinitiativen sollten weiter verbessert werden.

Enquete-Kommission "Berufliche Bildung"

Das Instrument der Länderstrategien wurde erstmalig 2018 auf Beschluss des Runden Tisches zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit eingeführt und in die 2019 fortgeschriebene Strategie der Bundesregierung zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit aufgenommen. Es zielt darauf ab, für Länder mit erhöhtem Koordinierungsbedarf einen gemeinsamen strategischen Rahmen für Kooperationsaktivitäten deutscher Akteure zu schaffen und den Austausch zu konkreten Umsetzungsaktivitäten vor Ort zu befördern. Damit sollen der gemeinsame Außenauftritt deutscher Akteure unterstützt und Synergiepotenziale deutscher Aktivitäten besser genutzt werden. Bisher wurden Länderstrategien für die Kooperationen mit Griechenland, Ghana, Indien, Italien, Mexiko, Portugal, Südafrika und USA entwickelt. 2022 wurden neue, aktualisierte Strategien zu Indien, Italien, Mexiko und USA verabschiedet.