Erstes TVET Symposium in Ghana ein voller Erfolg
16.05.2024
Beim ersten TVET Symposium in Ghana stellte CTVET, gemeinsam mit GOVET und BMBF, ein beeindruckendes Programm auf die Beine – darunter auch die Überreichung der Absichtserklärung zur weiteren bilateralen Zusammenarbeit in der Berufsbildung sowie der Launch des zweiten Berufsbildungsberichtes Ghanas.
Die Bedeutung der Berufsbildung in Ghana hat enormen Aufwind erfahren – das konstatierte auch STEM Botschafter* im ghanaischen Ministry of Education Prof. Marc Adom Asamoah beim ersten TVET Symposium Ghanas. Die erfolgreiche Entwicklung des ghanaischen Berufsbildungssystems in den vergangenen Jahren ist unübersehbar. Wie fruchtbar die Zusammenarbeit mit dem BIBB und GOVET laufe, betonte Dr. Fred Kyei Asamoah als Leiter der nationalen Commission for TVET (CTVT). Der beständige Austausch sowie die kontinuierliche Begleitung von GOVET habe bedeutende Früchte getragen: Zur Bilanz gehören zwei Berufsbildungsberichte, eine Studienreise nach Deutschland, Trainings im Bereich Organisationsentwicklung und Datenmanagement. Trotzdem bleibe noch viel zu verbessern, z. B. was die Ausstattung der Berufsschulen und die Lehrerbildung angehe, stellte Dr. Asamoah als eine Zukunftsaufgabe heraus.
Auch im Grußwort hoben die stellvertretende Botschafterin Deutschlands in Ghana, Sivine Jansen, und Alexander Hochradel aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Bedeutung der bilateralen Zusammenarbeit im Thema Berufsbildung hervor.
Berufsbildung ist für uns die wichtigste Säule der bilateralen Zusammenarbeit unserer Länder, wohlwissend, dass es ein komplexes und vielschichtiges Thema ist.
Für Ende April hatte CTVET gemeinsam mit dem ghanaischen Bildungsministerium, GOVET und dem BMBF zum ersten TVET Symposium in Accra eingeladen. Vertreter*innen aus Forschung, Praxis und Unternehmen trafen zusammen, um der Veröffentlichung des zweiten ghanaischen Berufsbildungsberichtes und der Verlängerung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Bildungsministerien Deutschlands und Ghanas im Rahmen eines vielseitigen Konferenzprogramm beizuwohnen.
Seit Beginn der Zusammenarbeit unserer beiden Bildungsministerien im Jahr 2019 haben wir eine vertrauensvolle Ebene schaffen und sehr gute Ergebnisse erarbeiten können.
Unter dem Thema „Advancing TVET and skills development towards sustainable and decent job creation“ bot das Symposium mit einem Mix aus Präsentationen und Podiumsdiskussionen ein abwechslungs- und inhaltsreiches Programm. Dr. Faustina Emefa Agordah von der Takoradi Technical University stellte eine Nachverfolgungsstudie von Berufsschüler*innen aus dem Textilbereich vor. Demnach machen sich 71 Prozent der Absolventinnen und Absolventen selbstständig. Hierbei begegnen sie aber Herausforderungen im Bereich Preisbildung, Arbeitsorganisation und Kundenkommunikation – alles Bereiche, die nach Dr. Agordah in der Ausbildung gestärkt werden müssten.
Dr. Léna Krichewsky-Wegener, zugeschaltet aus Deutschland, stellte eine Studie des Instituts für Innovation und Technik (iit) zur Verwendung von Smartphones im informellen Sektor, u. a. in Ghana, vor. Schwerpunkt der Studie war, inwieweit digitale Technologien zum Lernen und Vermitteln von Inhalten im informellen Sektor eingesetzt werden. So nutzten gemäß der Studie 77 Prozent der Auszubildenden im informellen Sektor Ghana Smartphones, ob jedoch die richtigen Materialien zum Lernen genutzt würden, hänge häufig von der Initiative der Ausbilder*innen ab.
In den Podiumsdiskussionen diskutierten Vertreterinnen und Vertreter von Technical Universities, Sector Skills Bodies, Berufsbildungseinrichtungen und Unternehmensverbänden zur Rolle von technischen Innovationen in der Berufsbildung, sowie der Rolle von Berufsbildung für eine Verringerung von Jugendarbeitslosigkeit und zur Schaffung würdiger Arbeitsplätze. Übereinstimmend stellten die Teilnehmenden fest, dass die Einbindung der Industrie in der Berufsbildung gestärkt werden muss. Es sei auch Aufgabe des Staates, Hürden, wie z. B. komplizierte Versicherungen für Auszubildende, zu lösen. Ebenso müssten die Berufsbildungseinrichtungen stärker entlang der Bedarfe der Unternehmen ausbilden. Konsens war: Hierfür sind auch Daten ein wichtiges Thema, um eine valide Entscheidungsbasis zu haben.
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STEM Botschafter steht für die internationale Bezeichnung "Ambassador of Science, Technology, Engineering, and Math", vergleichbar mit einem Beauftragten für den MINT-Bereich