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Berufsbildung global denken

24.10.2024

Die erste Africa Skills Week vereinte Entscheiderinnen aus Afrika und auf multilateraler Ebene in Ghana, um gemeinsame Herausforderungen in der Berufsbildung zu thematisieren. Erfolgreich konnte auch der Grundstein für eine gemeinsame, kontinentale Berufsbildungsstrategie gelegt werden.

Fünf Sprecher sitzen in Stühlen auf der Bühne der Africa Skills Week 2024.

Die Africa Skills Week 2024 fand vom 14. bis 18. Oktober in Accra, Ghana, statt und stand unter dem Leitmotiv „Skills and Jobs for the 21st Century: Quality Skill Development for Sustainable Employability in Africa“.

Die hochkarätige Veranstaltung wurde von der Afrikanischen Union und dem ghanaischen Bildungsministerium ausgerichtet, in Zusammenarbeit mit UNESCO-UNEVOC, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)  und weiteren internationalen Organisationen. Zentrale Themen waren die Förderung technischer und beruflicher Bildung (TVET) sowie die Anpassung der Ausbildungsinhalte an die dynamischen Anforderungen des afrikanischen Arbeitsmarktes.

Zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Africa Skills Week stehen vor der Bühne der Veranstaltung und lächeln in die Kamera.

Im Rahmen der Woche fand auch das Regionaltreffen des BILT Projektes statt. Im Fokus stand der regionale Austausch in der Berufsbildung, sowie die Möglichkeit eine globale Berufsbildungsstrategie zu formulieren. In den Paneldiskussionen wurde deutlich, dass nationale und bilaterale Strategien einen Grundstein für die Zukunft gelegt haben, nun aber gemeinsame Ansätze in der Berufsbildung erforderlich seien, um den vielfältigen Herausforderungen zu begegnen.

Ein Hauptziel der Africa Skills Week war es, die bestehende Lücke zwischen den Fähigkeiten, die junge Menschen während ihrer Ausbildung erwerben, und den Anforderungen des Arbeitsmarktes zu thematisieren. In diesem Zusammenhang wurden zahlreiche Diskussionen zwischen Vertretern aus Bildung, Politik und Industrie geführt, um konkrete politische Reformen auf den Weg zu bringen. Diese sollen nicht nur den Ausbau der beruflichen Bildung, sondern auch eine engere Zusammenarbeit zwischen Bildungsinstitutionen und Unternehmen fördern.

Die Veranstaltung stellte eine wichtige Plattform für die Diskussion politischer Reformen dar. Ein immer wiederkehrendes Thema war die Forderung, dass afrikanische Regierungen stärker in berufliche Bildung investieren sollten. Diese Investitionen seien entscheidend, um den Herausforderungen der Jugendarbeitslosigkeit und der wirtschaftlichen Transformation auf dem Kontinent zu begegnen. Die Teilnehmenden betonten, dass in vielen afrikanischen Ländern traditionell stärker in akademische Bildung investiert werde. Dies geschehe oft zum Nachteil der beruflichen Ausbildung, welche jedoch als entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung und den Aufbau eines wettbewerbsfähigen Arbeitsmarktes angesehen wird.

Birgit Thomann, Leiterin der Internationalen Abteilung des BIBB, unterstrich in einer Paneldiskussion mit Vertreter*innen des Privatsektors und der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), wie wichtig die Beteiligung der Unternehmen und Sozialpartner in der Berufsbildung ist. Nur durch eine aktive Rolle im Berufsbildungssystem könne man erreichen, dass Ausbildung zu einer Priorität der Unternehmen werde.

Die Africa Skills Week 2024 endete mit konkreten Vorschlägen und Verpflichtungen zur Umsetzung der diskutierten Maßnahmen im Rahmen einer kontinentalen Berufsbildungsstrategie. Die beteiligten Stakeholder, darunter auch internationale Organisationen wie UNESCO-UNEVOC und ILO, bekräftigten ihre Unterstützung für eine nachhaltige Entwicklung der beruflichen Bildung und deren Rolle für die wirtschaftliche Zukunft Afrikas. Ebenso bekräftigte Peter Thiele vom BMBF, dass die Zusammenarbeit im Sinne einer gemeinsamen Berufsbildungsagenda von globaler Reichweite durch das BMBF künftig noch stärker unterstützt werden soll.