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Wie Bildungsdiplomatie die berufliche Bildung weltweit stärkt

18.12.2024

Die deutschen Botschaften und Generalkonsulate sind für die internationale Berufsbildungszusammenarbeit als Kontakt vor Ort sehr wichtig. Wie in jedem Herbst tauschten sich im November Berufsbildungszuständige aus den deutschen Vertretungen in aller Welt virtuell mit GOVET aus.

Hände von Menschen, die sich zusammenführen und Zusammenarbeit symbolisieren

Das Auswärtige Amt ist eines der Kernressorts für die Internationale Berufsbildungszusammenarbeit (iBBZ), denn es steht insbesondere über seine Auslandsvertretungen mit den zuständigen staatlichen Stellen im Partnerland im direkten Austausch und ist ihr Ansprechpartner für Berufsbildungsfragen. Außerdem unterstützen die deutschen Auslandsvertretungen bei Bedarf die deutschen Akteure vor Ort, ihre Aktivitäten bestmöglich umzusetzen und sich zu vernetzen. In Ländern, in denen viele deutsche Akteure in der Berufsbildung aktiv sind, organisieren die Vertretungen - zum Teil in Kooperation mit den Auslandshandelskammern (AHK) - regelmäßig Runde Tische, um die Kohärenz und den Erfahrungsaustausch dieser Akteure zu befördern und ggf. Synergieeffekte zu erreichen.

Bildungsdiplomatie, Kohärenz und Vernetzung

Umgekehrt spielt die iBBZ auch in der Bildungsdiplomatie eine wichtige Rolle für das Auswärtige Amt, denn sie öffnet Kommunikations- und Kooperationskanäle unter Umständen auch unabhängig von der aktuellen politischen Lage. Denn Bildung ist ein Kernelement von Entwicklung und daher auch politisch immer von Interesse. Gemeinsames Bildungsengagement verbindet und baut Brücken als Grundlage für vertrauensvolle Beziehungen. Dies greift auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) auf, wenn es sich weltweit dafür einsetzt, die Rahmenbedingungen für internationale Vernetzung und Zusammenarbeit in der Bildung zu schaffen. Als Instrument der Strategie der Bundesregierung zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit aus einer Hand ist GOVET unter der Fachaufsicht des BMBF für die Unterstützung einer kohärenten und effizienten deutschen Berufsbildungskooperation mit dem Ausland zuständig. Dies schließt auch die Unterstützung der deutschen Auslandsvertretungen zum Thema Berufsbildungszusammenarbeit ein durch Information, Beratung und Vernetzung. Explizit werden in der Strategie in diesem Zusammenhang die Runden Tische für Berufsbildungszusammenarbeit an den Vertretungen benannt, deren Durchführung GOVET fachlich berät und durch Fachvorträge oder auch gegebenenfalls die Vermittlung von Inputgebern unterstützt.

Fachdialog zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit

Zusätzlich bietet GOVET den Vertretungen - insbesondere den Neuversetzungen – jedes Jahr nach Kontinenten getrennt einen Fachdialog zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit an, der je nach Themenwunsch aus mehreren Blöcken bestehen kann. Ziel ist es, die Berufsbildungszuständigen an den deutschen Auslandsvertretungen zu aktuellen Themen der iBBZ zu informieren und mit ihren Kolleginnen und Kollegen in der Region in den Austausch zu bringen. Gleichzeitig dienen die Treffen dazu zu eruieren, wie GOVET die jeweiligen deutschen Vertretungen bei Ihren Aufgaben in der Berufsbildungszusammenarbeit unterstützen kann, z. B. durch die Beantwortung von an sie gestellten Anfragen oder die Vernetzung mit Ansprechpersonen bei den Akteuren der iBBZ oder im Bundesinstitut für Berufsbildung. Bei den diesjährigen Fachdialogen für die vier Kontinente Afrika, Amerika, Asien und Europa wurde wieder angeregt diskutiert und es zeigte sich erneut, dass die Themen Berufsorientierung, Zertifizierung und Aufbau von Berufsbildungsstrukturen, aber insbesondere die Fachkräftegewinnung, auch für Deutschland, zurzeit besonders im Fokus stehen.

Wissenstransfer und Kommunikation durch Fachseminare

Neben den Fachdialogen haben die Auslandsvertretungen in diesem Jahr auch wieder zahlreich an den GOVET Fachseminaren für die Akteure des Runden Tischs teilgenommen, diesmal zu den Themen Qualifizierungsmaßnahmen im Ausland und Zertifizierung. Die Fachseminare bieten die Möglichkeit im Laufe von drei Stunden zusammen mit Gastreferierenden aus Theorie und Praxis in ein Thema einzusteigen und sich dazu auszutauschen. Dies fördert den Wissenstransfer und die Vernetzung unter den Akteuren und erleichtert es den Zuständigen an den deutschen Auslandsvertretungen zusätzlich, sich als Hintergrund für ihre Tätigkeit vor Ort auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen in der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit zu halten und passende Ansprechpersonen zu finden.

Fachdialog für die Berufsbildungszusammenarbeit

GOVET bietet Einzelpersonen und Kleingruppen maßgeschneiderte Fachdialoge zu Themen der Berufsbildung und internationalen Berufsbildungszusammenarbeit an.

weitere Informationen

Strategie der Bundesregierung

Am 22. Mai 2019 beschließt das Bundeskabinett die „Strategie der Bundesregierung für internationale Berufsbildungszusammenarbeit“. Die Strategie zielt darauf ab, die Wirksamkeit des Engagements der Bundesregierung durch mehr gemeinsame strategische Planung und Abstimmung zu steigern.

Zur Strategie der Bundesregierung zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit 2019
Zum Strategiepapier der Bundesregierung zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit aus einer Hand 2013