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Ruandisch-Deutsche Berufsbildungskonferenz in Berlin

Am 10. und 11. September fand auf Einladung des ruandischen Staatsministers für Berufsbildung die erste Ruandisch-Deutsche Berufsbildungskonferenz in Berlin statt. Mehr als 80 Berufsbildungsakteure tauschten sich während des Kongresses aus.

Am 10. und 11. September fand auf Einladung des ruandischen Staatsministers für Berufsbildung die erste Ruandisch-Deutsche Berufsbildungskonferenz in der GIZ-Repräsentanz in Berlin statt. Mehr als 80 Berufsbildungsakteure aus Privatwirtschaft, Politik, Kammern, Verbänden und Berufsbildungseinrichtungen aus Ruanda und Deutschland sowie EZ-Institutionen tauschten sich während der anderthalb tägigen, von der GIZ organisierten, Konferenz über Erfahrungen und Kooperationspotenziale im Bereich arbeitsmarktorientierter beruflicher Qualifizierung aus.

Im Vorfeld der Konferenz besuchten die teilnehmenden ruandischen Unternehmen und der Geschäftsführer des ruandischen Privatsektorverbandes, Herr Stephen Ruzibiza, Einrichtungen der deutschen dualen Ausbildung in Berlin und tauschten sich mit deutschen Unternehmen über die Erfahrungen der innerbetrieblichen Aus- und Fortbildung aus.

Der Staatssekretär des ruandischen Bildungsministeriums, Dr. Célestin Ntivuguruzwa und der Parlamentarische Staatssekretär des BMZ, Herr Thomas Silberhorn, eröffneten gemeinsam die Konferenz. Dr.Ntivuguruzwa betonte das hohe Interesse der ruandischen Regierung, die Rolle des Privatsektors in der Beruflichen Bildung zu stärken. Die am Vortag vom ruandischen Kabinett verabschiedete und mit Unterstützung des Programms Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung Ruanda, erarbeitete „Workplaced-Learning Policy“ schafft den Rahmen für die betriebliche Aus- und Fortbildung. Staatssekretär Silberhorn unterstrich die herausragende Rolle der Bildung, insbesondere der Beruflichen Bildung, im Entwicklungs- und Wachstumsprozess aller Länder und der wichtigen Rolle der Privatwirtschaft. Er ermutigte deutsche Unternehmen, vermehrt in Afrika tätig zu werden und Partnerschaften auch in der Berufsbildung aufzubauen.

Der Privatsektor – kompetenter Partner in der ruandischen Berufsbildung


Während der Konferenz diskutierten die ruandischen und deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Arbeitsgruppen engagiert über die Voraussetzungen und die Organisation von betrieblicher und überbetrieblicher Aus- und Fortbildung sowie über die Rollen von Kammern und Verbänden und von Lehrkräften und Ausbildern in der dualen Ausbildung. Die ruandischen Wirtschaftsvertreter und das Bildungsministerium waren sich einig, dass nur dann den Bedarfen der Unternehmen entsprechend ausgebildet werden kann, wenn die Wirtschaft eine führende Rolle einnimmt. Ein zentraler Punkt der Diskussion war die Frage, wie Unternehmen motiviert und befähigt werden können, die Funktion als kompetente Ausbildungspartner zu übernehmen. Stephen Ruzibiza, der CEO des Privatsektorverbandes betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, das Bild der beruflichen Bildung in der Öffentlichkeit zu verbessern, die Handwerks- und Facharbeit stärker wertzuschätzen und junge Ruanderinnen und Ruander zu ermutigen, Karrierewege im Rahmen der praxisorientierten Beruflichen Bildung zu wählen
Die Teilnehmer erarbeiteten Empfehlungen für die nächsten Schritte zur Umsetzung der gerade vom ruandischen Kabinett verabschiedeten Nationalen Politik der Betrieblichen Aus- und Fortbildung in Ruanda, für die nun vor allem gut ausgebildete und motivierte betriebliche Ausbilder gebraucht werden. Der Staatssekretär im ruandischen Bildungsministerium verpflichtete sich, gemeinsam mit dem Privatsektor, die Einführung der arbeitsplatzbasierten Beruflichen Qualifizierung und die entsprechenden Koordinationsmechanismen zu unterstützen, und deutsche Unternehmen boten bereits Praktikumsplätze für Ausbilder und Ausbilderinnen in ihren Betrieben an.

Die deutsche TZ wird diesen Prozess gemeinsam mit den anderen in Ruanda tätigen Entwicklungspartnern und dem deutschen Privatsektor im Rahmen des Programms Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung, Ruanda begleiten. Das Vorhaben unterstützt bereits seine ruandischen Partner aus dem privaten und öffentlichen Sektor bei der Einführung der kooperativen Beruflichen Bildung im Bereich Klempnerei und gemeinsam mit der Deutschen Welle Akademie im Bereich der zweijährigen dualen Ausbildung Mediendesign.

Die GIZ ist am Runden Tisch für internationale Berufsbildungszusammenarbeit auf Staatsekretärs- und Arbeitsebene vertreten. GOVET ist die Geschäftsstelle des Runden Tisches.

Autorinnen

Petra Mueller-Glodde
petra.mueller-glodde@giz.de

Beate Dippmar
beate.dippmar@giz.de

Jasmine Siebold