Duale Ausbildung ist Zugpferd im Bildungsexport
Die deutsche Bildungswirtschaft sieht die Entwicklung des Berufsbildungsexports weiterhin positiv – trotz vieler neuer Herausforderungen. Die Bildung strategischer Allianzen zum Aufbau des Auslandsgeschäfts, die Vernetzung der Bildungsangebote mit „Industrie 4.0“ und Investitionen in die Mehrsprachigkeit gehören zu den wichtigsten Themen der Branche. Grundlegend bleibt dabei das Alleinstellungsmerkmal der deutschen Berufsbildung: der duale Ansatz mit seinem Praxisbezug.
In internationalen Bildungsmärkten ist die praxisorientierte Qualifizierung zentrales Kennzeichen und wichtigstes Verkaufsargument für deutsche Exporteure beruflicher Aus- und Weiterbildung. Als bedeutendster Mehrwert deutscher Berufsbildungs-Angebote gilt die Vermittlung marktrelevanter Handlungskompetenz, die die Beschäftigungsfähigkeit der Fachkräfte in den Mittelpunkt stellt. Das zeigt das aktuelle „Trendbarometer 2016 Exportbranche Aus- und Weiterbildung“, mit dem iMOVE regelmäßig die Einschätzungen und Entwicklungen der Branche erhebt. 83 Prozent der Geschäftspartner im Ausland kennen den dualen Ansatz und knapp die Hälfte der deutschen Anbieter (46 Prozent) stößt auf entsprechende Kundenwünsche.
Asien mit den wichtigsten Märkten Indien und China ist und bleibt die beliebteste Exportregion, in
der 54 Prozent der befragten Anbieter bereits aktiv sind. Afrika und Lateinamerika gelten als wichtige Zukunftsmärkte, in denen sich rund ein Fünftel der Befragten in den kommenden Jahren engagieren will. Qualifizierungsmaßnahmen aus dem technischen Bereich liegen laut 48 Prozent der Befragten in der Kundengunst weiterhin vorn. Einen signifikanten Anstieg bei der Nachfrage erwarten 32 Prozent der Anbieter bei medizinisch-sozialen Bildungsangeboten. Dieser bereits seit Jahren gültige Trend spiegelt den weltweit wachsenden Bedarf an Fachkräften im Gesundheits- und Pflegesektor wider.
Eine neue Herausforderung für die Branche bildet die Entwicklung der Industrie 4.0, deren Kernmerkmal die digitale Vernetzung der gesamten Wertschöpfungskette ist. Der damit verbundene Trend bei vielen Kunden, umfangreiche und komplexe Qualifizierungsmaßnahmen zentral zu akquirieren, veranlasst die Bildungsexporteure, strategische Allianzen mit anderen Bildungsanbietern zu schließen. Davon können vor allem Nischenanbieter profitieren.
Insgesamt schätzt die Branche ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit weiterhin als sehr hoch ein. Viele deutsche Bildungsanbieter wollen noch stärker in die Mehrsprachigkeit ihrer Angebote und Informationen investieren. Vor allem die Erstellung fremdsprachiger Internetportale in den wichtigsten Verkehrssprachen wird angestrebt.
Das kostenlose Trendbarometer 2016 ist online verfügbar unter www.imove-germany.de/publikationen und kann in der Druckfassung bestellt werden unter info@imove-germany.de.
iMOVE ist die Exportinitiative „Training – Made in Germany“ des Bundesministeriums für Bildung
und Forschung. Als Arbeitsbereich des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) unterstützt iMOVE deutsche Anbieter bei der Erschließung internationaler Märkte mit einem umfangreichen Service-
Angebot. Mit der Marke „Training – Made in Germany“ wirbt iMOVE im Ausland für deutsche
Kompetenz in der beruflichen Aus- und Weiterbildung. iMOVE ist zudem am Runden Tisch für internationale Berufsbildungszusammenarbeit vertreten. GOVET ist die Geschäftsstelle des Runden Tisches.