Zusammenarbeit zwischen Myanmar und Deutschland in der Berufsbildung
Um sein Berufsbildungssystem zu entwickeln, arbeitet Myanmar eng mit Deutschland zusammen. Die laufende Technische Zusammenarbeit, umgesetzt durch die GIZ, wird derzeit evaluiert – mit Beitrag von GOVET.
Seit der Öffnung 2012 ist Myanmars Wirtschaft rasant gewachsen. Damit das so bleibt, benötigt das Land dringend Fachkräfte. Das Potenzial ist da, die Bevölkerung des Landes sehr jung. Viele verlassen jedoch die Schule vorzeitig, ohne die Chance eine Berufsausbildung zu ergreifen. Berufsbildung in Myanmar muss am Bedarf der Wirtschaft ausgerichtet werden und deutlich mehr Menschen aufnehmen. Dies sind große Herausforderungen für jedes Berufsbildungssystem. In Myanmar ganz besonders, da sich ein System dort gerade erst bildet. Die Regierung hat die Reform der Berufsbildung als eine Priorität für die Entwicklung des Landes definiert. Deutschland ist dafür ein wesentlicher Entwicklungspartner. Dies wurde kürzlich im Rahmen der Begegnung zwischen der Außenministerin Myanmars Aung San Suu Kyi und Bundesminister Dr. Gerd Müller in Nay Pyi Taw, Myanmar, erneut bestätigt.
Deutschland stieg 2012 wieder in die Entwicklungszusammenarbeit mit Myanmar ein, zusammen mit vielen anderen Entwicklungspartnern. Ein Schwerpunkt der Zusammenarbeit des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ist die Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, mit Berufsbildung als einer der wichtigen Säulen. Die Förderung umfasst sowohl Technische- (TZ) als auch Finanzielle Zusammenarbeit (FZ), von deutscher Seite umgesetzt durch die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) beziehungsweise die KfW Entwicklungsbank. Implementierungspartner in Myanmar sind die Ministerien für Industrie (MOI), Arbeit (MOLIP) sowie Bildung (MOE). Das bilaterale TZ Programm „Förderung der beruflichen Bildung“ zielt darauf ab, die Berufsbildung in Myanmar bedarfsorientierter zu gestalten. Dies beinhaltet capacity building relevanter Akteure auf allen Ebenen des Berufsbildungssystems – politische Entscheidungsträger, Verwaltungseinheiten, Berufsbildungseinrichtungen, Verbände und Arbeitgeber.
Die Förderung des Vorhabens erstreckt sich auf die gesamte „Wertschöpfungskette“ der Berufsbildung – von der Entwicklung des politischen Rahmens und der Standards über die Ausbildung bis hin zu Prüfungen. Kernthemen, angelehnt an deutsche Erfahrungen in der Berufsbildung, sind dabei Berufsbildungspersonal, anerkannte Standards sowie Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft. Das Programm endet dieses Jahr. Aus diesem Grund wurde das Vorhaben von 30. Mai bis 18. Juni vor Ort durch eine Expertenmission evaluiert. GOVET nahm an der Mission teil und trug Expertise bei.