Drei Jahre GOVET
13.09.2016
Am 12. September 2013 wurde die Zentralstelle der Bundesregierung für internationale Berufsbildungszusammenarbeit im BIBB ins Leben gerufen. Ausgangspunkt war die Strategie der Bundesregierung zur Berufsbildungszusammenarbeit aus einer Hand. GOVET blickt zurück zu den Anfängen und zieht Bilanz.
Die Arbeitsaufträge für GOVET waren 2013 ambitioniert und zahlreich: das Engagement Deutschlands in der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit sichtbarer machen, Akteure noch besser vernetzen werden, die gegenseitige Information verbessern und den ausländischen Akteuren ein zentraler Ansprechpartner sein. GOVET stand gleich zu Beginn vor großen Herausforderungen. Doch Dank des nachhaltigen Engagements der beteiligten Ministerien und anderen relevanten Akteure kann GOVET heute diesen Anforderungen nachkommen. Dabei sind insbesondere das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Bundesministerium für technische Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und das Auswärtige Amt (AA), die GOVET fördern, sowie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), als GOVET Mutterhaus, herauszuheben.
Der Umfang und die Tiefe der GOVET-Leistungen steigen in allen drei Geschäftsbereichen kontinuierlich. Der Geschäftsbereich „Runder Tisch internationale Berufsbildungszusammenarbeit“ konnte ein Forum des direkten Dialogs zwischen den Akteuren im Auftrag des BMBF etablieren. Ziel ist es, für ein kohärentes Auftreten der deutschen Akteure zu sorgen. Die Strukturen wurden in der jüngeren Vergangenheit auch genutzt, um kurzfristig Absprachen zu übergeordneten Themen mit Hinblick auf die internationale Berufsbildungszusammenarbeit zu treffen. So wurde beispielsweise ein Runder Tisch zum Thema Flüchtlinge einberufen oder das Handeln nach der Öffnung des Irans abgestimmt. Eine Arbeitstagung der Akteure des Runden Tisches Anfang Juli 2016 und eine geplante Konferenz zu den Ergebnissen der deutschen Berufsbildungszusammenarbeit für den März 2017 bilden den Ausgangspunkt für eine geplante Fortentwicklung der Strategie der Bundesregierung zur Berufsbildungszusammenarbeit.
Das Geschäftsfeld „One-Stop-Shop“, die zentrale Anlaufstelle für die deutschen und ausländischen Akteure der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit, wurde gleich vom ersten Tag an rege genutzt. So wurden beispielsweise 2000 Anfragen beantwortet, über 100 ausländische Delegationen betreut, der Internetauftritt ausgebaut und zahlreiche Produkte für die Arbeit der Akteure im Ausland ausgearbeitet. Neben den Ländersachständen zur Berufsbildung werden insbesondere die in verschiedenen Sprachen verfügbaren Präsentationen zur deutschen Berufsbildung durch die Nutzerinnen und Nutzer abgerufen.
Das Geschäftsfeld „Begleitung der bilateralen Berufsbildungskooperationen des BMBF“ ist derzeit zuständig für 18 Kooperationsländer. Mit Costa Rica, Ecuador und Georgien sind allein 2016 drei neue Länder hinzugekommen. In den letzten drei Jahren wurden in mehreren Ländern die nationalen Gesetzgebungsverfahren zur Berufsbildung begleitet und beim Aufbau dualer Berufsausbildung unterstützt. Eine Peer-Learning-Plattform und eine sechswöchige Summerschool für georgische Bildungsexperten sind Formate, die 2016 eingeführt wurden.