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“Als Azubi nach China“ – Neue Videoportraits stellen deutsch‐chinesisches Austauschprojekt vor

An China führt kein Weg vorbei. Das Reich der Mitte gilt als „hoch interessanter Zukunftsmarkt“. Vor diesem Hintergrund wollen auch immer mehr berufliche Schulen aus Deutschland Unternehmenspraktika in China realisieren. Wie dies in der Praxis aussehen kann, zeigen zwei Videos, die im Dezember 2016 Premiere feierten.

Produziert wurden sie von der Informations‐ und Beratungsstelle für Auslandsaufenthalte in der
beruflichen Bildung (IBS) gemeinsam mit der Berufsbildenden Schule (BBS) Wirtschaft I Ludwigshafen
und deren chinesischem Projektpartner, dem Sino‐German College in Tianjin. Das Ergebnis kann sich
sehen lassen: Beide Videoportraits zeigen, wie internationale Austauschprojekte in der Berufsbildung
funktionieren. Zum einen aus der Perspektive zweier Auszubildender, die für vier Wochen in China
Berufserfahrung sammelten. Zum anderen wird am Beispiel des Ludwigshafener Modells deutlich,
wie die beteiligten Lernorte von derartigen Projekten profitieren.

„Beide Filme veranschaulichen, welches Potential in berufsbildenden Auslandsaufenthalten steckt.
Sie zeigen dabei Wege auf, wie Berufsschulen, Unternehmen und Auszubildende ein
Qualitätsprogramm auf die Beine stellen können “, betonte Stefan Metzdorf, Leiter der IBS anlässlich
der Premiere. Den Mehrwert für die Wirtschaft unterstrich Thomas Stumpf, Betreuungsausbilder
kaufmännische Berufe der BASF SE Ludwigshafen: „Als Betrieb profitieren wir vielleicht nicht in
Kennzahlen messbar, doch unsere Azubis verbessern deutlich ihre persönlichen und interkulturellen
Fähigkeiten: Flexibilität und Kreativität im Denken und Handeln, die eigene Arbeitskultur bewusster
schätzen können – dies sind Kompetenzen, die für uns auch als Betrieb wertvoll sind.“ Ein Vorteil,
den zunehmend auch kleine und mittelständische Unternehmen erkennen, denn auch sie entsenden
ihre Azubis ins Ausland.

Die Ludwigshafener Berufsschule schickte 2013 erstmals angehende Immobilien‐, Speditions‐ und
Industriekaufleute für ein vierwöchiges Praktikum nach China. Diese nehmen dort am Unterricht des
chinesischen Berufskollegs teil und lernen als Praktikanten die Arbeitswirklichkeit in einem
Unternehmen vor Ort kennen. Sie erleben „Internationalität live“ und erwerben interkulturelle
Kompetenz, die in Zeiten globalisierter Märkte immer wichtiger wird. Doch auch die Berufsschule
und die Berufsbildung insgesamt profitieren von dem Projekt, so Wolfgang Stutzmann, Leiter der BBS
Wirtschaft I Ludwigshafen. Er wünscht sich, dass die Filme auch andere Schulen, Unternehmen und
Auszubildende für die Chancen und Möglichkeiten berufsbildender Auslandsaufenthalte begeistern
und sie zur Nachahmung anregen.

Neben der Filmpremiere in Ludwigshafen wurde das IBS‐Video „Als Azubi in China“ auch anlässlich
der Abschlussveranstaltung des Deutsch‐Chinesischen Jahres für Schüler‐ und Jugendaustausch am
24. November 2016 in Hamburg präsentiert. Auf der in diesem Rahmen stattfindenden Konferenz
„China meets Europe“ in der Handelskammer Hamburg sagte Außenminister Frank‐Walter Steinmeier zum deutsch‐chinesischem Dialog wörtlich: „Auf den Austausch von Waren muss der
Austausch der Menschen folgen.“ Die beiden Filmvideos liefern dafür ein eindrucksvolles Beispiel.

Die IBS: Brückenbauer in Sachen Auslandsaufenthalte

Die IBS informiert kostenlos und unabhängig über Möglichkeiten, weltweit berufliche Erfahrungen im
Ausland zu sammeln. Seit 2013 ist sie bei der Nationalen Agentur Bildung für Europa beim
Bundesinstitut für Berufsbildung (NA beim BIBB) angesiedelt. Sie arbeitet als unabhängige
Beratungsstelle im Auftrag und mit finanzieller Förderung des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung (BMBF) und unterstützt unter anderem die Ludwigshafener Berufsschule beim
überregionalen Erfahrungsaustausch und der Akquise zusätzlicher Fördermittel. Zugleich ist es ihr
Ziel, die Erfahrungswerte derartiger Projekte für andere Berufsschulen und Unternehmen nutzbar zu
machen.

Die Videos können Sie sich auf der Website der IBS ansehen.