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Südafrika: Praxisnahe Ausbildung durch moderne Curricula

Südafrika macht die Curriculumentwicklung zu einer Kernaufgabe seines zukünftigen Berufsbildungsinstituts SAIVCET. Wie Curricula entstehen und wer dabei mitreden sollte, darüber diskutierten Vertreter von BIBB und GOVET mit ihren südafrikanischen Partnern in Pretoria.

Südafrika möchte berufliche Bildung stärker auf die Erfordernisse der Wirtschaft zuschneiden. Dafür müssen veraltete Curricula überarbeitet und neue geschaffen werden. Dabei gilt es, sich mit der Arbeitswelt abzustimmen. Denn das, was junge Menschen in ihrer Ausbildung lernen, muss zu dem passen, was sie an ihrem späteren Arbeitsplatz benötigen. Südafrika möchte deswegen den Austausch zwischen Staat und Wirtschaft zu diesem Thema gezielt fördern.

Die Entwicklung von Curricula soll das South African Institute for Vocational Education and Training (SAIVCET) übernehmen. Eine eigene Abteilung soll sich diesem Thema widmen. Sie möchte Arbeitgeber und Berufsverbände eng miteinbeziehen, um die Erfahrungen aus der Ausbildungspraxis einzubinden und die Akzeptanz neuer Ausbildungsordnungen bei den ausbildenden Betrieben zu garantieren.

Südafrika wird in diesem Prozess von Deutschland und der Schweiz beraten. Wie eine südafrikanische Lösung für die Curriculumentwicklung aussehen könnte, war das Thema eines „Social Dialogue“, einer zweitägigen Konferenz, die von der EU und dem südafrikanischen Department of Higher Education and Training (DHET) veranstaltet wurde. Beim Social Dialogue kamen internationale Vertreter aus Deutschland, der Schweiz und Finnland mit südafrikanischen Partnern im Juni 2017 in Pretoria zusammen. Ein zentrales Ergebnis dieses Dialogs war, dass Abstimmungsprozesse und Akteursmanagement auf südafrikanischer Seite noch optimiert werden müssen. Noch existieren parallele institutionelle Strukturen und Prozesse. Die Partner einigten sich zudem darauf, das Format des „Social Dialogue“ mit Hilfe der EU weiterzuführen.

Die Entwicklung von Curricula ist nur ein Thema von vielen, bei dem Südafrika auf die deutsche Expertise in der beruflichen Bildung setzt. GOVET unterstützt seit 2013 im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) das Department of Higher Education & Training (DHET) beim Aufbau des südafrikanischen Berufsbildungsinstituts SAIVCET. Das Institut soll zur Erforschung und Weiterentwicklung der beruflichen Bildung in Südafrika beitragen. Bis September 2017 soll das DHET ein Strategiepapier zum SAIVCET erarbeiten.