BP:
 

Botsuana

Berufsbildungszusammenarbeit mit Deutschland

Rahmen:

  • Botsuana ist seit der Einstufung als „Upper Middle Income Country“ kein Empfänger bilateraler deutscher Entwicklungsgelder mehr
  • Es gibt jedoch auch weiterhin immer wieder Projekte mit deutscher Beteiligung im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung

(Quelle: Auswärtiges Amt, 2023)


Bedarf nach Berufsbildungszusammenarbeit:

  • Verbesserung des Ansehens der Berufsausbildung
  • Qualifikation des Lehrpersonals
  • Hohe Jugend-/Arbeitslosigkeit
  • Wenig diversifizierte Wirtschaft, starke Abhängigkeit vom Diamantenabbau

Durchführungsorganisationen und ressortnahe Institutionen

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

Vorhaben: Stärkung beschäftigungsorientierter Berufsbildung II in Botsuana

  • Im Auftrag des BMZ
  • Zeitraum: 2019 – 2023


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Stärkung der Kapazitäten der für die Berufsausbildung zuständigen Ministerien und Behörden
  • Berufsbildung nachfrageorientiert steuern, umsetzen und überwachen
  • Zusammenarbeit mit privaten Berufsorganisationen, Anbieten von bedarfsgerechten Ausbildungsgängen


Lokale Partner:

  • Ministry of Tertiary Education, Research, Science and Technology (MOTE)
  • Ministry of Employment, Labour Productivity and Skills Development (MELSD)
  • Ministry of Basic Education (MOBE)


Maßnahmen:

  • Beratungsleistungen und Capacity Building für wichtige Akteure auf dem Gebiet der Fach- und Berufsbildung sowie der Fort- und Weiterbildung
  • Unterstützung der Entwicklung einer nationalen Berufsbildungspolitik sowie eines Monitoring- und Evaluierungsrahmens
  • Monitoring, Evaluierung, Berichterstattung, Entwicklung und Umsetzung von Lehrplänen in ausgewählten Sektoren

Zum Projekt in der GOVET Projektdatenbank

 

Zum Projekt bei der GIZ

 

sequa gGmbH

Vorhaben: Berufsbildungspartnerschaft zwischen dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) und dem Construction Industry Trust Fund (CITF) sowie der Botswana Chamber of Mines (BCM) in Botsuana

  • Im Auftrag des BMZ
  • Zeitraum: 2018 - 2022


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Bedarfs- und praxisorientierte Aus- und Weiterbildungen in Maschinenbauberufen nachhaltig am Trainingszentrum des CITF verankern


Lokale Partner:

  • Ausbildungsinstitut Construction Industry Trust Fund (CITF)
  • Botswana Chamber of Mines (BCM)
  • Madirelo Training and Testing Centre (MTTC)


Maßnahmen:

  • Unterstützung bei der Entwicklung von praxis- und bedarfsorientierte Ausbildungen (Mechatronik) und Weiterbildungen (Hydraulik, PLC)
  • Aufbereitung und Nutzen von Erfahrungen zur Weiterverbreitung des dualen Ansatzes in der Berufsbildung in Botsuana

Zum Projekt in der GOVET Projektdatenbank

Zum Projekt bei sequa

Wirtschaft

  • United Nations Human Development Index (HDI): 2021: Der Human Development Index von Botsuana beträgt 0,693. Das entspricht dem Rang 117 von 191 Ländern (Quelle: UNDP)
  • BIP je Einwohner in US $ (GDP per capita in US $): 2019: 6.691; 2020: 5.875; 2021: 7.239 2022: 7.738 (Quelle: Worldbank)
  • Veränderung des realen BIP zum Vorjahr (GDP growth annual): 2019: 3 %; 2020: -8,7 %; 2021: 11,9 %; 2022: 5,8 % (Quelle: Worldbank)
  • Inflationsrate (GDP deflator annual): 2019: 0,5 %; 2020: 4,4 %; 2021: 8,3 %; 2022: 14,6 % (Quelle: Worldbank)
  • Hauptbranchen (Anteil an nominaler Bruttowertschöpfung): 2020: Handel/Gaststätten/Hotels 20,7 %; Bergbau/Industrie 20,2 %; Bau 7,5 %; Transport/Logistik/Kommunikation 6,4 %; Land-/Forst-/Fischereiwirtschaft 2,4 %; Sonstige 42,7 % (Quelle: GTAI)
  • Die Lebensbedingungen haben sich in Botsuana in den letzten 20 Jahren stetig verbessert. Die Anzahl der Einwohner, die von weniger als 1,90 US$ am Tag leben müssen, sinkt stetig, von 29,8 % im Jahr 2002/03, zu 18,2% 2009/10 und 16,1 % 2015/16 (Quelle: Worldbank)
  • Eine der wichtigsten Branchen für Botsuana neben dem Tourismus ist der Diamantenabbau. Durch die Covid-19 Pandemie erlitt das Land starke Einbuße in beiden Sektoren. (Quelle: Worldbank)
  • Top 5 Importländer: 2021: Südafrika 54,8; Belgien 14,2 %; Vereinigte Arabische Emirate 4,8 %; Indien 4,8 %; Namibia 4,7 %  (Quelle: GTAI)
  • Top 5 Exportländer: 2021: Vereinigte Arabische Emirate 25,6 %; Belgien 23,5 %; Indien 17,3 %; Südafrika  (Quelle: GTAI)

Gesellschaft

  • Einwohnerzahl: 2022: 2,63 Mio. (Quelle: Worldbank)
  • Bevölkerungswachstum: 2019: 2 %; 2020: 1,9 %; 2021: 1,6 %; 2022: 1,6 % (Quelle: Worldbank)
  • Altersstruktur: 2023 (geschätzt): 0-14 Jahre: 29,17 %; 15-64 Jahre: 64,88 %; 65 Jahre und älter: 5,95 % (Quelle: World Fact Book)
  • Alphabetisierungsrate (15 Jahre und älter): 2013: 87 % (Quelle: Worldbank)
  • Arbeitslosenquote: 2022: 23,6 % (Quelle: Ilostat)
  • Jugendarbeitslosenquote: 2022: 44,2 % (Quelle: Ilostat) 
  • Jugendliche, die sich nicht in nicht in Arbeit, Schul- oder Berufsausbildung befinden (NEET): 2022: 37 % (Quelle: Ilostat)


Staat

Die Regierung will:

  • Qualität der Ausbildung verbessern, Ausbildung des Lehrpersonals verbessern, Curricula überarbeiten und das Humankapital durch Weiterentwicklung des Bildungssektors fördern
  • Durch Ausbildung und Qualifizierung die hohe Jugendarbeitslosenquote senken
  • Die Anzahl an Kindern in vorschulischen Programmen erhöhen
  • Die Schulabbruchsquote senken

(Quelle: Botswana National Development Plan 11, Volume 1, 2017-2023)


Verantwortlich für die Berufsausbildung sind 3 verschiedene Ministerien:

  • Ministry of Tertary Education, Research, Science and Technology (MoTE): Verantwortlich für Colleges des Botswana Technichal Education Programme (BTEP)
  • Ministry for Employment, Labour Productivity and Skills Development (MELSD): Hauptsächlich verantwortlich für die Berufsfachschulen (Brigades)
  • Ministry of Basic Education (MoBE): Entwicklung von praktischen Anteilen der allgemeinen Schulbildung

(Quelle: Vossiek, Janis (2018): Sondierungsbericht zu Botswana. In DLR (ed.), Berufsbildung International.
Berufsbildung im Fokus: Afrika und Lateinamerika, pp. 35–39.)

  • Beratende Tätigkeit: Human Resource Development Council (HRDC)
  • Botswana Qualifications Authority (BQA): Verantwortlich für die Einhaltung des „National Credits and Qualifications Framework“ (NCQF) und Entwicklung von Ausbildungsprogrammen

(Quelle: UNESCO UNEVOC)

Berufsbildungssystem

Nach der allgemeinen Schulzeit kann ein TVET (technical and vocational education and training) Programm gewählt werden.

  • Nach 10 Jahren Schule (Junior Secondary School) ist ein Besuch eines Technical College oder ein zweijähriges TVET an einer „Brigade“ möglich welches mit einem Trade Test abschließt, möglich.
  • 12 Jahre Schule (Senior Secondary School) ermöglichen den Besuch eines Technical College Programmes oder eine Brigade Ausbildung, welche mit dem National Craft Certificate (NCC) Zertifikat abschließen
  • Nach Abschluss der allgemeinbildenden schulischen Oberstufe ist im Tertiärbereich ein Besuch der Universitäten möglich

(Quelle: Vossiek, Janis (2018): Sondierungsbericht zu Botswana. In DLR (ed.), Berufsbildung International. Berufsbildung im Fokus: Afrika und Lateinamerika, pp. 35–39.)
 

  • Ein hoher Anteil entfällt auf informelle Berufsausbildung in Betrieben, welche ohne Zertifikation abgeschlossen wird
  • Die Lehrkräfte der TVET Programme sind bei der Botswana Training Authority (BOTA) registriert, vor allem in den Brigade-Programmen fehlt ihnen häufig eine pädagogische Ausbildung (73% ohne Lehrausbildung

(Quellen: Education & Training Sector Strategic Plan [ETSSP] 2015-2020 Republic of Botswana; UNESCO UNEVOC; World TVET Database Botswana, 2012)

 

Herausforderungen für die Berufsbildung:

  • Hohe Arbeitslosenquote
  • Armut, Wirtschaft nicht sehr divers, stark vom Diamantenabbau abhängig
  • Geringe Anzahl Auszubildenden im TVET Sektor, TVET nicht attraktiv als Alternative zur Universität, wird von den Schüler*innen als „2. Wahl“ angesehen
  • Hohe Abbruchquoten in den Berufsschulen
  • Unterfinanzierung von Berufsschulen
  • Mangel an qualifiziertem Lehrpersonal

(Quelle: Education and training sector strategic plan: ETSSP 2015-2020)

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