Austausch zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit zwischen den deutschen Bundesländern und dem BMBF
Am 17.10. trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Bundesländer und des BMBF zu einem Austausch über die internationale Berufsbildungszusammenarbeit. Ziel des Treffens war es, die jeweiligen Aktivitäten kennen zu lernen, Erfahrungen auszutauschen und Möglichkeiten der Abstimmung und der Kooperation zu identifizieren.
Dr. Henk van Liempt, Leiter des Referates 222 (EU Bildungsprogramme; Internationale Zusammenarbeit in der Bildung) stellte einleitend die Zusammenarbeit des BMBF mit zurzeit insgesamt 19 Partnerländern vor. Anschließend referierten die Teilnehmenden aus neun Bundesländern über ihre Aktivitäten. Die Berichte aus Baden-Württemberg, Berlin, Bayern, Hamburg, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, NRW und Niedersachsen zeugten von einer Vielzahl an Kooperationen und einem umfassenden Portfolio auch der Bundesländer in diesem Bereich. Besonders häufig wurde von Projekten in Asien, Europa und Afrika berichtet, die jeweils ganz unterschiedliche Zielsetzungen verfolgten. So existieren strategische Initiativen, wie die Zusammenarbeit im Rahmen der EU-Strategie für den Ostseeraum, neben individuellen Vorhaben von privaten Stiftungen, die etwa Austausche von Schülern und Lehrern organisieren.
International gibt es eine erkennbare Nachfrage nach dem Know-how der Bundesländer, wie z.B. handlungsorientierten Unterrichtskonzepten, für die Staaten wie etwa China bereit sind, vergleichsweise hohe Geldbeträge zu investieren. Eine Besondere Aufmerksamkeit erregt zurzeit zudem die Zusammenarbeit mit Frankreich. 2018 jährt sich der Elysée-Vertrag, das Abkommen über die deutsch-französische Zusammenarbeit, zum 60. Mal. In Verbindung mit den Präsidentschaftswahlen in Frankreich im Juni 2017 erhofft man sich neue Impulse für diese Zusammenarbeit, auch auf dem Gebiet der Berufsbildung.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Treffens identifizierten Kooperationsländer, Partnerregionen und Themen, bei denen sich die Zusammenarbeit lohnen könnte und vereinbarten, sich hierzu jeweils weiter auszutauschen. Ein intensiv diskutiertes Thema der Runde war etwa der Fachkräftemangel, vor allem in den Bereichen Dienstleistungen, Gastronomie und Pflege. Demographischer Wandel verschärft diese Situation zunehmend. Ländliche Regionen sind oftmals zusätzlich von Abwanderung betroffen. Demgegenüber steht die Frage, wie man junge Menschen aus dem Ausland zum Bleiben bewegen kann, ohne sich dabei dem Vorwurf auszusetzen, anderen Regionen die Fachkräfte zu entziehen. Zum Abschluss stellten Peter Rechmann (GOVET), Ulrich Meinecke (iMOVE) und Hannes Barske (DLR) die Angebote ihrer jeweiligen Institution für die Bundesländer vor.
Für 2018 wurde ein Folgetreffen vereinbart. Dann soll vertieft über die nachhaltige Fachkräftesicherung und die Zusammenarbeit mit bestimmten Staaten und Regionen gesprochen werden. Außerdem soll gemeinsam über ein abgestimmtes Wissensmanagement, die koordinierte Erfassung der jeweiligen Kooperationen, nachgedacht werden.