BMBF-Staatssekretär Rachel zu Besuch im griechischen Bildungsministerium
Der Parlamentarische Staatssekretär im BMBF, Dr. Thomas Rachel, traf sich am 18. Juli 2018 mit dem griechischen Minister für Bildung, Forschung und religiöse Angelegenheiten, Konstantinos Gavroglou, und dem Vizebildungsminister, Dimitrios Baxevanakis. Thema des Besuchs war die bilaterale Zusammenarbeit in der Berufsbildung zwischen Griechenland und Deutschland.
Das Treffen diente dem Austausch über aktuelle bildungs- und sozialpolitische Entwicklungen in Griechenland und über Erkenntnisse und Perspektiven aus den vorangegangenen und aktuell laufenden Projekten der bilateralen Kooperation. Die Bekämpfung und Eindämmung der sehr hohen Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland, Fachkräftesicherung und die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit sind Hauptziele der deutsch-griechischen Bildungszusammenarbeit. Neben GOVET begleiteten das Bundesinstitut für Berufsbildung, die deutsche Botschaft und der Projektträger im DLR den Termin.
Während des Treffens stellte die griechische Seite ihre Bemühungen und Reformprozesse im Bildungsbereich der letzten beiden Jahre dar. Diese sind geprägt von einer weiter zunehmenden Akademisierung des Berufsbildungssystems und einer Steigerung der schulischen Anteile in der Berufsausbildung, bei eher geringen berufspraktischen Anteilen. Maßnahmen finden sich daher vor allem im Bereich der höheren Berufsbildung, im Hochschulzugang und beispielsweise der Überführung bzw. Eingliederung von technischen Schulen in das hochschulische System. Erfolge wie die Schaffung rechtsverbindlicher Ausbildungsverträge und garantierter Ausbildungsvergütungen, die auch durch intensive Vermittlung von deutscher Seite aus implementiert werden konnten, wurden positiv herausgehoben. Die griechische Seite sieht Bedarfe einer engeren bilateralen Zusammenarbeit vor allem im Bereich der Imageaufwertung der Berufsbildung, der Verhinderung einer Abwanderung von griechischen Fachkräften und der Berufsorientierung.
Die deutsche Seite betonte, dass ein starker Praxisanteil in der Ausbildung und die Einbeziehung aller Sozialpartner wichtig ist für die weitere Entwicklung von Wirtschaft und Bildung. Um den Erfordernissen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden und eine Passfähigkeit der Fachkräfte zu garantieren, müsse vor allem die Wirtschaft in den Prozess der beruflichen Bildung einbezogen werden und Ausbildungsinhalte an die konkreten Bedürfnisse des Arbeitsmarktes ausgerichtet werden. Das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert eine Reihe an Projekten, die in Griechenland wirken. Darunter fallen Projekte wie Mendi, durchgeführt von der DEKRA Akademie, VetNet, in Griechenland administriert durch die Auslandshandelskammer Athen und das Graeducation-Projekt. Die erfolgversprechenden Handlungsansätze aus diesen Pilotprojekten können als Impulsgeber für eine breitere Streuung betrieblicher Formen der Berufsbildung in Griechenland genutzt werden. Potenzial bieten hier beispielsweise die Entwicklung von landesweiten Standards zur Berufsausbildung, ein verstärkter Sozialpartnerdialog und eine Inwertsetzung von Ausbildungen der betrieblichen Ausbilder.
Als Folgeschritte in der bilateralen Kooperation in der Berufsbildungszusammenarbeit sind weitere Arbeitstreffen in Planung.