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Südafrikanische Ministerin für Berufsbildung in Berlin

19.10.2018

Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Programms „Fachzentren Afrika“ besuchte die Ministerin für Berufsbildung Südafrikas, Naledi Pandor, Berlin. GOVET organisierte für ihre Delegation einen Besuch zu drei wesentlichen Ausbildungsorten mit dem Ziel, Einblicke in das deutsche duale System der Berufsbildung zu bieten.

Die südafrikanische Delegation zusammen mit den Vertretern von GOVET und DLR in der Ernst-Litfaß-Schule, in Berlin

Die südafrikanische Ministerin für Hochschulwesen und Berufsbildung (DHET), Naledi Pandor, besuchte vom 10. bis 12. Oktober 2018 Berlin. Anlass war das zehnjährige Jubiläum des Programms „Fachzentren Afrika“, das vom Auswärtigen Amt gefördert wird. Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung wurde den Vertreterinnen und Vertretern der Politik und Öffentlichkeit die Wirkung DER  Förderung der insgesamt zehn Fachzentren aufgezeigt.

Bei dem Besuch fanden wichtige politische Gespräche zwischen Ministerin Pandor und dem Parlamentarischen Staatssekretär (PSt) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), Thomas Rachel, sowie mit dem Afrikabeauftragten des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Günter Nooke, statt. In beiden Terminen spielte das Thema Berufsbildung eine zentrale Rolle, da beide Ministerien abgestimmt mit Südafrika in der Berufsbildung kooperieren.

Auf Wunsch von Ministerin Pandor organisierte GOVET zusammen mit dem DLR-Projektträger im Auftrag des BMBF eine halbtägige Studienreise und einen Fachbeitrag. Ministerin Pandor und die Delegation erhielten Einblicke in das duale Berufsbildungssystem, die verschiedenen Lernorte und Akteure sowie in die Arbeit des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Die Zusammenarbeit der verschiedenen Institutionen ist wesentlich, um die Qualität der beruflichen Bildung zu gewährleisten. Um dies aufzuzeigen, waren drei Ausbildungsorte Teil des Programms: ein Betrieb, eine überbetriebliche Berufsbildungsstätte (ÜBS) und eine Berufsschule. Bei der KST Kraftwerks- und Spezialteile GmbH hatte die Delegation die Chance, vor Ort zu sehen, wie Betriebe Fachkräfte für die Industrie ausbilden. Mit dem Besuch im ABB Ausbildungszentrum GmbH lernte die Gruppe die Rolle eine ÜBS kennen. Die Gruppe zeigte sich interessiert, wie eine ÜBS die technischen und personellen Ressourcen ergänzen kann, über die KST und andere Unternehmen nicht verfügen. Abschließend besuchten Ministerin Pandor und ihre Delegation die Ernst-Litfaß-Schule, die Berufsschulunterricht in Rahmen der dualen Ausbildungen für die Berufsgruppen Mediengestaltung und –technologie anbietet.

Dr. Dagmar Pietz (BMBF), PSt Thomas Rachel (BMBF), Ministerin Naledi Pandor (DHET) und Gerda Magnus (DHET).

Beratung in Südafrika

Unmittelbar vor dem Besuch der Ministerin war GOVET im Rahmen der bilateralen Kooperation des BMBF in Südafrika. Zusammen mit der GIZ, die im Auftrag des BMZ in Südafrika das Vorhaben „Dual System Pilot Project“ durchführt, fand am 1. und 2. Oktober ein Kick-off Workshop zum Thema „Assessment and Alignment of Occupational Qualifications with Future Skills Needs“ statt. GOVET sprach zu den Themen Curriculumsentwicklung und Digitalisierung.

Am 3. Oktober folgte GOVET der Einladung des Quality Council for Trades and Occupations (QCTO) und informierte das QCTO Committee zu „Development and Modernization of Curricula“. Beide Veranstaltungen basieren auf den Beratungsaktivitäten von GOVET und der GIZ in den letzten beiden Jahren. Eine Fortsetzung der engen Zusammenarbeit ist geplant.

Bereits seit 2013 unterhält das BMBF mit Südafrika eine dynamische und erfolgreiche bilaterale Kooperation in der Berufsbildung. Basis ist einer gemeinsame Absichtserklärung mit dem südafrikanischen Ministerium für Hochschulwesen und Berufsbildung. Im Mittelpunkt steht die Stärkung des Praxisbezugs der südafrikanischen Berufsbildung, insbesondere durch Unterstützung bei der Modernisierung der Curricula, der Qualifizierung des Berufsbildungspersonals sowie beim Aufbau eines südafrikanischen Berufsbildungsinstituts.

Zur Diskussion über die Fortschritte der Zusammenarbeit und zur Abstimmung neuer Kooperationsansätze finden bereits seit 2013 jährlich bilaterale Arbeitsgruppentreffen statt. Die nächste Sitzung der Arbeitsgruppe wird voraussichtlich Anfang 2019 im Rahmen der bi-nationalen Kommission (BNK) erfolgen.