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Studienaufenthalt einer italienischen Gruppe von Bildungsexperten in Stuttgart

10.03.2014 | GOVET

Zum Jahresende 2013 fanden im Rahmen der bilateralen Berufsbildungskooperation des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem italienischen Bildungsministerium (MIUR) verschiedene Maßnahmen statt: Anfang Dezember führte die Zentralstelle für internationale Berufsbildungskooperation einen Studienaufenthalt für italienischen Bildungsexperten durch. Kurze Zeit später wurde für italienische Lehrkräfte ein einwöchiges Training zur Qualifizierung von Berufsbildungspersonal durchgeführt.

Im Rahmen der bilateralen Kooperation des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) mit Italien führte die Zentralstelle für internationale Berufsbildungskooperation im Dezember 2013 einen Studienaufenthalt einer italienischen Gruppe von Bildungsexperten in Stuttgart durch. Gemeinsam mit der Berufsakademie Esslingen organisierte die Zentralstelle einen Studienaufenthalt für eine italienische Expertengruppe in Baden Württemberg. Die Teilnehmenden aus den Fachbereichen "Mechatronik" und "Robotechnik", darunter Berufsschuldirektoren sowie Arbeitgeber- und Firmenvertreter sind Mitglieder des im norditalienischen Turin gegründeten Netzwerks "Rete Robotika". Diese planen die Implementierung dualisierter Ausbildungsstrukturen in zunächst fünf norditalienischen Regionen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer informierten sich über die Organisation, Umsetzung und Mechanismen des dualen Berufsbildungssystems in Stuttgart und Esslingen. Während des Studienaufenthalts wurden alle Facetten des dualen Systems beleuchtet, angefangen auf der politischen Ebene - durch einen Besuch des Landesministeriums für Kultus Jugend und Sport Baden Württemberg - bis zur praktischen Umsetzung durch Kammerorganisation, Berufsschule und Betrieb.
In der abschließenden Auswertung mit den italienischen Gästen zeigten sich diese sehr zufrieden über die neu gewonnen Erkenntnisse. Für das Jahr 2014 sind weitere Studienaufenthalte vorgesehen.

Qualifizierung von italienischem Berufsbildungspersonal

Ein weiterer Schwerpunkt in der bilateralen Kooperation mit Italien liegt in der Qualifizierung von Berufsbildungspersonal. Dieses muss in die Lage versetzt werden, Jugendliche handlungsorientiert und praxisnah auszubilden. Hierzu führte die Zentralstelle für internationale Berufsbildungskooperation in Soest, im Berufsbildungszentrum der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe, ein einwöchiges Training durch. An diesem nahmen italienische Fachlehrkräften aus den Bereichen IT/Elektrik, Gastronomie/Tourismus, Mechanik und kaufmännische Ausbildung teil.
Die Teilnehmenden wurden in Kleingruppen in der Planung von Praktika, der Gestaltung von Unterweisungsaufgaben und der Vorbereitung von Prüfungen geschult. Ein Schwerpunkt lag darin, die Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden zu stärken. Um zu veranschaulichen, wie in Deutschland die vermittelten Inhalte umgesetzt werden, vervollständigten Besuche in Ausbildungsbetrieben und Berufsschulen die knapp einwöchige Maßnahme.
Als Anschlussmaßnahme zur Qualifizierung des italienischen Berufsbildungspersonals ist mit der Auslandshandelskammer in Mailand ein Workshop in Italien geplant. Ziel wird es dann sein, ein Konzept zur Umsetzung eines Qualifizierungsstandards zu entwickeln.

Die bilaterale Kooperation zwischen Deutschland und Italien in der Berufsbildung beruht auf einem Memorandum of Understanding (MoU) zwischen den Arbeits- und Bildungsministerien beider Länder, das im Rahmen einer Konferenz in Neapel im November 2012 unterzeichnet wurde. Das MoU bildet die Grundlage für die Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung und enthält einen Arbeitsplan, in dem die Ziele, wie die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit, die Unterstützung von Mobilität junger Menschen sowie der Ausbau von gemeinsamen europäischen Instrumenten festgehalten sind.