Algerien
Berufsbildungszusammenarbeit mit Deutschland
Rahmen:
- Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit in der beruflichen Bildung bis 2022
- Im Zuge des Reformprozesses BMZ 2030 wurde Algerien zum Partnerland der deutschen Entwicklungszusammenarbeit aufgewertet, ein Einstieg in die finanzielle Zusammenarbeit wird angestrebt.
Zeitraum:
- Zuletzt wurde in entwicklungspolitischen Regierungsverhandlungen 2021 eine Zusammenarbeit für 2021 und 2022 zugesagt
Bedarf nach Berufsbildungszusammenarbeit:
- Absolventinnen und Absolventen von Berufs- und Hochschulen sind häufig trotz ihrer Ausbildung von Arbeitslosigkeit bedroht – die erworbenen Qualifikationen entsprechen oft nicht dem Bedarf des Arbeitsmarktes.
- Junge, rasch wachsende Bevölkerung
Bundesressorts
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Ziele der Zusammenarbeit:
- Arbeitsplätze schaffen, Wettbewerbsfähigkeit steigern
- Förderung des Dialogs zwischen Regierung und privater Wirtschaft
- Entwicklung von praxis- und arbeitsmarktorientierten Berufsausbildungsgängen und Studiengängen
- Entwicklung von berufsbegleitenden Ausbildungsprogrammen für Lehrkräfte
Grundlagen der Zusammenarbeit:
- Regierungsverhandlungen
Aufträge an folgende Durchführungsorganisationen (Vorhaben siehe unten):
- Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Durchführungsorganisationen und ressortnahe Institutionen
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Vorhaben: Sonderinitiative MENA: Verbesserung der Beschäftigungsmöglichkeiten im kommunalen Dienstleistungssektor in Algerien
- Im Auftrag des BMZ
- Zeitraum: 2017 – 2024
Ziele der Zusammenarbeit:
- Junge Menschen finden Beschäftigung im Abfallsektor. Die Qualität externer Dienstleister in der kommunalen Abfallwirtschaft wird besser kontrolliert.
Lokale Partner:
- Ministère de l'Environnement et des Énergies Renouvelables (MEER)
- Agence Nationale pour la Gestion des Déchets
Maßnahmen:
- Unter anderem unterstützt die GIZ algerische Berufsschulen dabei, Kurzkurse anzubieten. Junge Menschen lernen darin mehr über Unternehmertum und die Abfallwirtschaft. Haben sie erfolgreich teilgenommen, steigen auch ihre Chancen, von lokalen Unternehmen im Abfallsektor angestellt zu werden oder sich erfolgreich selbstständig zu machen.
Zum Projekt in der GOVET-Projektdatenbank
Wirtschaft
- United Nations Human Development Index (HDI): 2021: Der Human Development Index von Algerien beträgt 0,745. Das entspricht dem Rang 91 von 191 Ländern (Quelle: UNDP)
- BIP je Einwohner in US $ (GDP per capita in US $): 2019: 4.022; 2020: 3.337; 2021: 3.691 (Quelle: Worldbank)
- Veränderung des realen BIP zum Vorjahr (GDP growth annual): 2019: 1 %; 2020: -5,1 %; 2021: 3,5 % (Quelle: Worldbank)
- Inflationsrate (GDP deflator annual): 2019: -0,5 %; 2020: -5,5 %; 2021: 15,7 % (Quelle: Worldbank)
- Hauptbranchen (Anteil an nominaler Bruttowertschöpfung): 2020: Bergbau/Industrie 20,1 %; Land-/Forst-/Fischereiwirtschaft 14,6 %; Handel/Gaststätten/Hotels 14,6 %; Bau 13,4 %; Transport/Logistik/Kommunikation 11,9 %; Sonstige 25,3 % (Quelle: GTAI)
- Top 5 Importländer: 2017: China 18,1 %; Frankreich 9,3 %; Italien 8,2 %; Deutschland 7 %; Spanien 6,8 % (Quelle: GTAI)
- Top 5 Exportländer: 2017: Italien 16 %; Frankreich 12,6 %; Spanien 11,7 %; USA 9,9 %; Brasilien 6 % (Quelle: GTAI)
Gesellschaft
- Einwohnerzahl: 2021: 44,178 Mio. (Quelle: Worldbank)
- Bevölkerungswachstum: 2019: 1,8 %; 2020: 1,7 %; 2021: 1,7 % (Quelle: Worldbank)
- Altersstruktur: 2023 (geschätzt): 0-14 Jahre: 28,78 %; 15-64 Jahre: 64,29 %; 65 Jahre und älter: 6,93 % (Quelle: World Fact Book)
- Alphabetisierungsrate (15 Jahre und älter): 2018: 81 % (Quelle: Worldbank)
- Arbeitslosenquote: 2017: 12 % (Quelle: Ilostat)
- Jugendarbeitslosenquote: 2017: 29 % (Quelle: Ilostat)
- Jugendliche, die sich nicht in nicht in Arbeit, Schul- oder Berufsausbildung befinden (NEET): 2017: 21 % (Quelle: Ilostat)
Staat
- Zuständig für Berufsbildung ist das Ministerium für Berufsbildung (Ministère de la formation et de l’enseignement professionnels, MFEP)
In Algerien werden folgende Zertifikate der Berufsbildung angeboten:
- Certificat de formation professionnelle spécialisée (CFPS; ISCED 2)- sechsmonatiges Programm; Anforderung: neun Jahre vorherige Schulbildung
- Certificat d’aptitude professionnelle (CAP; ISCED 2) – einjähriges Programm für Jugendliche die weniger als neun Jahre Schule absolviert haben
- Brevet de technicien (BT; ISCED 3) – zweijähriges Programm; Anforderung: 11 Jahre vorherige Schulbildung
- Brevet de Technicien Supérieur (BTS; ISCED 5-8) – 30–monatiges Programm; Anforderung: 12 Jahre vorherige Schulbildung, BT Abschluss und Berufserfahrung
- Brevet d’enseignement professionnel (BEP; ISCED 3) – dreijährige Ausbildung; Anforderung: Abschluss Sekundarstufe I, Zulassung zur Sekundarstufe II
- Brevet d’enseignement professionnel supérieur (BEPS; ISCED 4) – zweijährige Ausbildung auf dem Level der Sekundarstufe II; Anforderung: BEP Abschluss
Herausforderungen für die Berufsbildung:
- Diversifizierung der Berufsbildung um den Bedarf der Wirtschaft besser zu decken
- Industrie und Wirtschaft stärker in Berufsbildung involvieren
- Regelmäßige Fortbildungen für Berufsbildungspersonal einrichten
- Fort- und Weiterbildungen implementieren
- Die Erfassung von Berufsbildungsdaten modernisieren und digitalisieren
- Ausstattung der Berufsschulen und Ausbildungszentren modernisieren
Quellen:
- UNESCO UNEVOC. TVET Country Profiles. Algeria.
https://unevoc.unesco.org/home/Dynamic+TVET+Country+Profiles/country=DZA (zuletzt aufgerufen am 28.3.2023) - European Training Foundation (ETF). 2020. Education, Training and Employment Developments 2020. Algeria
- European Training Foundation (ETF). 2020. Quality Assurance in Vocational Education and Training in Algeria.
Projekte in der Berufsbildungszusammenarbeit
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