Pandemie – COVID-19
Israel wurde von den Auswirkungen von COVID-19 schnell sehr stark getroffen. Die Regierung reagierte umgehend, um die Arbeitskräfte, Unternehmen und Schulen mit gezielten Maßnahmen zu unterstützen.
Als Konsequenz der strengen pandemiebedingten Einschränkungen schrumpfte die Wirtschaft zunächst um rund 7 Prozent, dann sogar um fast 30 Prozent, um im zweiten Halbjahr wieder kräftig zu steigen. Im März 2020 wurden 2 Millionen Schülerinnen und Schüler plus Lehrpersonal, wie in vielen anderen Ländern auch, in den Lockdown geschickt. In Israel dauerte die erste Schließung drei Monate, während mehr als die Hälfte der Lehrkräfte kein spezielles IT-Training oder Konzepte zur digitalen Didaktik oder Methodologie hatte (Teacher Survey: Remote Teaching Before and During the COVID-19 Crises, taub.org, 07.07.2021); auch das stellte sich in den meisten anderen Ländern ähnlich dar.
Die Konsequenzen für Gesellschaft und Bildungssystem in Israel sind gravierend. So stieg die Suizid-Rate unter jungen Menschen, erhöhte sich der Graben der Bildungschancen für arabische und israelische Jugendliche – wie Benjamin Bental, der dem Wirtschaftspolitikprogramm des Taub Centers vorsteht, vor dem Komitee der arabischen Gesellschaft der Knesset im Juni 2021 ausführte.
Die israelische unabhängige Denkfabrik des Taub Centers empfiehlt für künftige Lockdowns die Erhöhung der Anzahl der Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sowie Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen und des Jugendpflegepersonals, um einen kontinuierlichen Kontakt zu vulnerablen Gruppen zu garantieren sowie die Reduktion der Klassengrößen und Lehrstunden. Weiterhin rät das Taub Center zur Schaffung eines Netzwerkes von freiwilligen Mentor*innen für Jüngere aus dem Bereich des aktiven sowie bereits verrenteten Lehrpersonals und auch älteren Schülerinnen und Schülern. Insbesondere sollte das Budget für Bildungspersonal und digitale Lern- und Lehrangebote erhöht werden.