Das Deutsch-Israelische Programm zur Zusammenarbeit in der Berufsbildung (Israel-Programm) fördert seit 1969 die bilaterale Kooperation in der Berufsbildung. In über 50 Jahren haben bereits mehr als 2300 Personen am Programm teilgenommen. Als Schirmherr des Israel-Programms äußerte sich Bundespräsident Frank Walter Steinmeier im Jubiläumsjahr mit den Worten:
Frank-Walter Steinmeier
Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland und Schirmherr des Deutsch-Israelischen Programms zur Zusammenarbeit in der Berufsbildung im Jubiläumsjahr 2019
„Israel und Deutschland verbindet heute eine tiefe Freundschaft, und dafür sind wir sehr dankbar. Nach den Gewalttaten des Nationalsozialismus, nach dem Zivilisationsbruch der Shoah ist ein wunderbares Geflecht an Beziehungen gewachsen, das einmalig ist. Es konnte sich entwickeln, weil Israel Deutschland großzügig die Hand zur Versöhnung gereicht hat. Nachdem unsere beiden Länder am 12. Mai 1965 diplomatische Beziehungen aufgenommen hatten, begann im Jahr 1969 auch der Austausch über Fragen der beruflichen Bildung. Da Israel und Deutschland dabei sehr unterschiedliche Ansätze haben, ist der Blick ins jeweils andere Land besonders wertvoll. Expertinnen und Experten können bei Aufenthalten im jeweils anderen Land neue Einsichten und neue Ideen entwickeln. Sie können sich über Berufsbilder und Berufsordnungen austauschen, aber auch über Angebote für Menschen, die Berufe erlernen wollen. Bemerkenswert finde ich beispielsweise die Kooperation, um Lehrpersonal für Menschen mit Behinderungen zu qualifizieren. Besonders freue ich mich, dass seit einigen Jahren die Auszubildenden selbst von diesem Programm profitieren.“
Beny Levinson, der von 1969 bis 2003 im israelischen Ministerium für Arbeit und Soziales tätig und für das Deutsch-Israelische Programm in der Berufsbildung zuständig war, führt dazu aus israelischer Perspektive aus:
Beny Levinson
Beny Levinson, Israelisches Ministerium für Arbeit und Soziales
„Das Jahr 1969 war ein Wendepunkt für die Berufsbildung in Israel. Bei der Zusammenarbeit in der Berufsbildung hat uns in Israel insbesondere das duale System in Deutschland interessiert. Wir hatten die Idee, das deutsche System bestmöglich für Israel zu adaptieren. Man muss bedenken: Israel war ein junger Staat! Die Kooperation mit dem deutschen Ministerium hat hier für uns Prozesse eingeleitet, unser System weiterzuentwickeln – das war für Israel wirklich entscheidend.“
Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek resümiert im Jahr 2019 bei der Veranstaltung „Zeitreise durch 50 Jahre Programmgeschichte“:
Anja Karliczek
Bundesministerin für Bildung und Forschung im Jubiläumsjahr 2019
„Die deutsch-israelische Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung lebt davon, dass beide Partner ihre Stärken und ihr Wissen einbringen. Gemeinsam konnten wir in 50 Jahren deutsch-israelischer Berufsbildungskooperation verlässliche Brücken zwischen unseren Ländern bauen. Die deutsch-israelische Berufsbildungszusammenarbeit ist eine beispielhafte Erfolgsgeschichte!“