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Qualifizierung für die Arbeit mit behinderten Menschen – Eine Projektteamkooperation im Israel-Programm

Im Deutsch-Israelischen Programm widmet sich eine aus zwei nationalen Teams zusammengesetzte Projektgruppe Fragestellungen zur Qualifizierung von Personal, das in der beruflichen Bildung mit behinderten Menschen arbeitet.

Im Rahmen einer Projektteamkooperation zum Thema „Qualifizierung von Berufsbildungspersonal für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung“ haben sich Ende November 2018 deutsche und israelische Expertinnen und Experten aus der Berufsbildung in Heidelberg getroffen. „Wir freuen uns sehr über diese enge Zusammenarbeit mit den israelischen Expertinnen und Experten“, berichtet Kirsten Vollmer, Leiterin der deutschen Projektgruppe und verantwortliche wissenschaftliche Mitarbeiterin für die Berufliche Bildung behinderter Menschen im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). „Gemeinsam untersuchen wir, wie Expert*innen, aber auch ausbildendes Personal in der Berufsbildung in Deutschland und Israel – seien es beispielsweise Ausbildende oder Lehrende an Berufsschulen – noch besser für ihre Arbeit mit behinderten Menschen qualifiziert werden können.“

Mehrwert der deutsch-israelischen Kooperation

Die Kooperation ist im Sommer 2018 angelaufen und basiert auf einer Study Tour – einem Auslandsaufenthalt für Expertinnen und Experten in der Berufsbildung – im Deutsch-Israelischen Programm zum Thema „Berufsbildung für Menschen mit Behinderung“. „Wir haben bei der Study Tour gemeinsam mit den Israelis festgestellt, dass uns hinsichtlich der Qualifizierung und Professionalisierung der verschiedenen Personengruppen, die mit der beruflichen Bildung behinderter Menschen befasst sind, noch Erkenntnisse über deren Erfahrungswissen und besondere Herausforderungen wie der Digitalisierung und der Zunahme psychischer Beeinträchtigungen fehlen“, berichtet Vollmer, die 2017 die Study Tour leitete. „Die weitere Kooperation ist für uns besonders wertvoll, weil das Thema der Inklusion in Israel ebenfalls eine sehr große Rolle spielt – und wir hier sehr viel voneinander lernen können.“

Im Rahmen der Projektteamkooperation „Qualifizierung des Berufsbildungspersonals in der beruflichen Bildung behinderter Menschen“ erarbeitete das deutsche Projektteam ein Impulspapier, das den verschiedenen, für die berufliche Bildung behinderter Menschen relevanten Akteuren, Institutionen und Organisationen Informationen, Einschätzungen und Empfehlungen bietet. Das Impulspapier wurde im Mai 2020 im Rahmen der BIBB-Reihe „Wissenschaftliche Diskussionspapiere“ veröffentlicht.

Zum Diskussionspapier
BIBB / Qualifizierung des Berufsbildungspersonals in der beruflichen Bildung behinderter Menschen

Erste Ergebnisse in Heidelberg

Bei dem Projekttreffen in Heidelberg wurden erste Ergebnisse beider Teams zusammengetragen. Dabei wurde der aktuelle Istzustand in den Ländern verglichen. Wichtige Fragen waren hierbei: Welches Personal qualifiziert im jeweiligen Land behinderte Menschen? Wie sehen die jeweiligen Herkunftsprofessionen aus? Wer hat welche spezielle Zusatzqualifikation? Gibt es übertragbare Erfolgsbeispiele?

„In unserem zweiten Projektschritt wollen wir jetzt die festgestellten Ausgangssituationen mit den Anforderungen ins Verhältnis setzen, die sich angesichts der maßgeblichen Veränderungen in den Arbeits- und Geschäftsprozessen der Betriebe einerseits und den besonderen Belangen behinderter Menschen andererseits stellen“, berichtet Vollmer. „Dafür waren die Einblicke, Erkenntnisse und Gespräche, die wir während der gemeinsamen Tage in Heidelberg und Mannheim bei Betrieben und Unternehmen, in Berufsschulen und Universitäten gewinnen konnten, sehr hilfreich. Wir wollen an der Stellschraube Berufsbildungspersonal dazu beitragen, noch mehr behinderte Menschen in berufliche Bildung und Beschäftigung zu bekommen, ihnen damit Teilhabe an diesen beiden hochgradig relevanten gesellschaftlichen Bereichen zu ermöglichen und zugleich die Betriebe mit sehr gut qualifizierten Mitarbeiter*innen zu unterstützen.“

Weitere Informationen unter: www.bibb.de/inklusion

Statements zum Israel-Programm