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„Train the trainer“ – Study Tours im Deutsch-Israelischen Programm 2014

Im September 2014 informierte sich eine Gruppe von zwölf israelischen Expertinnen und Experten in der Berufsbildung über die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften in Deutschland. Der Gegenbesuch der deutschen Gruppe in Israel fand im November statt.

Israelische Delegation in Berlin

Das Programm für die israelischen Expertinnen und Experten in der Berufsbildung wurde in Berlin angeboten. Eine Einführung in das deutsche Berufsbildungssystem legte das Fundament für einen zweitägigen Workshop zur Struktur und Umsetzung der beruflichen Lehrkräfteausbildung in Deutschland. Der Workshop wurde vom Leiter des Studienseminars für berufliche Schulen der Universität Mainz angeboten. Die Simulation einer technikdidaktischen Lehrveranstaltung schaffte hier einen theoretischen und praktischen Zugang zum Thema und bot die Möglichkeit zum Austausch über die didaktischen Ansätze. Dieser wurden im Rahmen von Besuchen beruflicher Schulen in Diskussionsrunden mit Fachleiterinnen und Fachleitern und Schulleiterinnen und Schulleiter gewinnbringend fortgeführt.

Ein Einblick in den zeitgleich in Berlin stattfindenden BIBB-Kongress zum Motto „Berufsbildung attraktiver gestalten – mehr Durchlässigkeit ermöglichen“ rundete das Programm für die israelische Delegation ab: Der Besuch verschiedener Fachforen im Kongress, z.B. zur Stärkung der Attraktivität der Berufsbildung, bot vielfältige Anregungen und Austauschmöglichkeiten mit Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland. Die deutsch-israelische Berufsbildungskooperation erhielt als Ausrichterin eines bilateralen Workshops zum Thema „Durchlässigkeit in der Berufsbildung“ besondere Aufmerksamkeit.

Natürlich kam auch das Kulturprogramm nicht zu kurz: Neben Berlin besuchten die Gäste aus Israel Potsdam und Dresden und gewannen so Einblicke in ältere und jüngere Geschichte und Kultur des Partnerlandes.

Gegenbesuch in Tel Aviv

Auch die deutsche Gruppe lernten bei ihrem Besuch in Israel im November die vielfältigen kulturellen und gesellschaftlichen Facetten des Landes kennen - Stadttouren in Tel Aviv, Jerusalem, Haifa und Nazareth zeigten dies auf eindrucksvolle Art. Besuche des See Genezareth und des Toten Meeres rundeten das Kulturprogramm ab.

Das Fachprogramm des Aufenthalts startete mit einer Einführung in das dortige Berufsbildungssystem, unter anderem mit einem Überblick über die eher schulisch geprägten Berufsbildungsangebote im Land. Ein daran anschließender zweitägiger Workshop beim MOFET-Institut, dem Zentrum für Forschung und Entwicklung von Curricula und Programmen in der Lehrkräfteaus- und fortbildung, bot einen Einblick in die Maßnahmen zur Professionalisierung der Ausbilderinnen und Ausbilder von Lehrkräften in Israel.

Fachbesuche in Universitäten, Unternehmen und berufsbildenden Schulen zeigten die Umsetzung der Lehrkräfteaus- und fortbildung anhand von Best-Practice-Beispielen.

Viele Programmpunkte in Israel hatten den Zusatzaspekt der Inklusion zum Inhalt. Die Expertinnen und Experten aus Deutschland nahmen die Fachbesuche zum Anlass, nach bestehenden Strategien und Herausforderungen zum Thema Inklusion in Israel zu fragen. Der Begriff „Inklusion“ wurde aufgrund des besonderen Augenmerks auf die Transformationsprozesse und die Heterogenität der israelischen Gesellschaft weit gefasst und setzte genau hier an.

Andrea Pingel, Teilnehmerin an der Studienreise 2014 und Referentin des Kooperationsverbunds Jugendsozialarbeit Berlin

"Wenn es um mehr Inklusion in Bildungssystem und Arbeitswelt geht, können wir in Deutschland eine Menge von anderen Ländern lernen. Von den Erfahrungen der Kolleginnen und Kollegen in Israel profitieren wir besonders, auch oder gerade weil vieles dort – unter herausfordernden politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen – ganz anders läuft"