Building Bridges – Austausch mit Israel im Bauhandwerk
„Brücken bauen“ – in diesem Sinne fand im November 2022 ein dreiwöchiger Austausch zwischen Auszubildenden der Berliner Knobelsdorff Schule für Bautechnik und dem Dror Galil College in Ravid/Israel statt.
Für zehn angehende Zimmerinnen und Zimmerer mit zwei Meistern ging es für einen Work & Study Aufenthalt nach Ravid – ein Kibbuz im Norden Israels –, in dem das israelische Partnercollege Dror Galil angesiedelt ist.
Gute Beziehungen
Die deutsche und die israelische Schule verbindet eine längere Zusammenarbeit: Beide Ausbildungsschulen haben ähnliche Ansätze und Leitbilder - sie stehen für Toleranz, Teamwork, soziale Verantwortung, Innovation und Nachhaltigkeit.
Das Dror Galil College entstand aus der Israelischen „Dror“ Bildungsbewegung, die sich schon früh für Werte wie Solidarität, Demokratie und Gleichheit in der Gesellschaft einsetzte. In den Dror-Schulen lernen und lehren Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen und Religionen.
Im Vergleich zur deutschen „Dualen Ausbildung“ sind die israelischen „Auszubildenden“ der „Technical Colleges“ mit 15 - 18 Jahren deutlich jünger als ihre deutschen Kollegen und Kolleginnen. Sie absolvieren die fachliche Schulbildung vor dem für alle verpflichtenden Militärdienst. Die Ausbildung hier beinhaltet sowohl theoretischen Unterricht als auch Workshops, in denen dann die praktischen Fertigkeiten vermittelt werden.
Miteinander und voneinander lernen
Beim dreiwöchigen Aufenthalt der Knobelsdorff-Gruppe wurde Theorie und Praxis verbunden. Neben dem Kennenlernen von Land und Leuten, sollten drei, im Vorfeld genau geplante Bauprojekte, umgesetzt werden: Zwei Sonnenbedachungen und eine große Außentreppe zwischen zwei Schulgebäuden. Um diese Ziele in der gegebenen Zeit und mit den vorhandenen Ressourcen umzusetzen, bedurfte es intensiver Vorbereitung und einem konstruktiven Austausch zwischen den israelischen und deutschen Lehrenden.
Den deutschen Auszubildenden kam bei dem Aufenthalt eine besondere Rolle zu: Sie fungierten bei den Praxis-Workshops als „Mittlerinnen" und „Mittler“ zwischen den israelischen Azubis und den Praxisanleiterinnen und Praxisanleitern indem sie ihre im Rahmen der Ausbildung erworbenen Fertigkeiten im Bauhandwerk einbrachten. Eine ungewohnte Rolle für die Berliner, die sie aber mit Engagement und Spaß ausfüllten. Die Arbeitstage waren lang und intensiv: morgens vor dem eigentlichen Beginn tauschten sich die Lehrkräfte aus und bereiteten alles für das Tagewerk vor. Gebaut und gelernt wurde dann bis abends; dabei kam der interkulturelle, informelle Austausch auch nicht zu kurz.
Die Vorhaben waren ehrgeizig und herausfordernd, aber am Ende des dreiwöchigen Aufenthalts wurden die fertigen Bauwerke stolz eingeweiht
Ein Lichtblick für alle Beteiligten: Im März schon gibt es ein Wiedersehen! Die israelischen Partner kommen zum Gegenbesuch nach Berlin, wo diese ebenfalls ein spannendes Arbeits- und Besuchsprogramm erwartet.