Erfolgreiche Auftaktveranstaltung „Austausch mit Israel in der Berufsbildung“
19.12.2022
Am 1. Dezember 2022 versammelten sich beim ersten Fachtag zum „Austausch in der Berufsbildung mit Israel“ im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Berlin rund 100 Teilnehmende aus Institutionen der deutschen Berufsbildung. Initiiert wurde das Symposium vom Deutsch-Israelischen Programm zur Zusammenarbeit in der Berufsbildung (Israel-Programm).
Ziele des Israel-Fachtages waren:
- Ein Austauschforum für nationale Akteurinnen und Akteure in der Berufsbildungszusammenarbeit mit Israel anzubieten
- Kooperationsmöglichkeiten und Anknüpfungspunkte bilateral mit Israel sowie deutschen Interessentinnen und Interessenten untereinander zu identifizieren und Netzwerke zu bilden, bzw. Synergien zu erkennen und nutzen
- Kenntnis über die aktuelle Situation und Trends in der Ausbildung und am Arbeitsmarkt in Israel und Deutschland von jeweiligen Expertinnen und Experten zu erhalten
- Eine Darstellung von der Arbeit des Israel-Programms zu bekommen.
Angesprochen waren nationale Akteurinnen und Akteure in der Berufsbildung, die bereits Erfahrung und/oder Interesse am Austausch mit Israel haben. Dies waren vor allem Vertreterinnen und Vertreter von Berufsschulen, von Stiftungen und Vereinen die mit Israel zusammenarbeiten – aber auch verschiedener Landesministerien.
Die Veranstaltung war hybrid konzipiert, so dass sowohl die Teilnahme in Präsenz als auch die Online-Teilnahme zahlreich genutzt wurde.
Begrüßt wurden die Gäste von Ministerialdirektor Dr. Ralf Gebel (BMBF), von Hila Engelhardt (Abteilungsleiterin, Wirtschaftskooperation und Wissenschaft in der Botschaft des Staates Israel), und nicht zuletzt von Shira Berliner (Leiterin des israelischen Government Institute for Technology and Science Training – MAHAT – angesiedelt im Ministry of Economy and Industrie).
Abwechslungsreiches (Fach)programm
Neben Fachvorträgen und -präsentationen standen Podiumsdiskussionen sowie ein "live" Erfahrungsbericht zum Austausch mit Israel auf dem Programm: Zwei gerade aus dem Partnerland zurück gekehrte Azubis und ihr Lehrer von der Knobelsdorff-Schule (Oberstufenzentrum für Bautechnik) in Berlin, schilderten begeistert von ihren Austausch-Erlebnissen.
Vorgeschaltete Delegationsreise aus Israel nach Berlin
Im Vorfeld des Fachtages nutzen Ms. Shira Berliner, Ms. Neelie Ben Tovim und Mr. Yoav Eilon - alle aus dem israelischen Ministerium für Wirtschaft und Industrie - die Gelegenheit, sich die reale Durchführung der dualen Ausbildung anzuschauen und mit Beteiligten ins Gespräch zu kommen. Das Besuchsprogramm reichte vom ABB Ausbildungszentrum über den Lehrbauhof, bis hin zum Oberstufenzentrum Hans-Böckler in Berlin. Abgerundet wurde die kleine Delegationsreise durch einen Besuch der Berliner Handwerkskammer, des DGB und der Jugendberufsagentur Spandau, wo sie sich über deren Service- und Unterstützungsangebote informierten.
Die Gäste aus dem Partnerland gaben im Rahmen des Symposiums interessante Einblicke in die Situation des israelischen Arbeitsmarktes und das israelische Berufsbildungssystem - mit besonderem Augenmerk auf Maßnahmen zur Stärkung der Teilhabe von Minderheiten am Arbeitsmarkt.
Shira Berliner stellte in ihrem Vortrag die Arbeit von MAHAT vor – eine Institution, die für die technisch ausgerichteten Ausbildungseinrichtungen (Colleges) zuständig ist und die technologische Ausbildung und berufliche Qualifizierung von Praxis-Ingenieuren (practical engineers) und zertifizierten Technikern (certified technicians) verantwortet. Sie berichtete u. a. von Initiativen zur Stärkung der Kooperationen zwischen den Ausbildungsstätten, Studenten und Unternehmen sowie der Aufwertung von beruflichen Qualifikationen in Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie insgesamt.
Interessante Impulse zur Zukunft der Ausbildungssituation
Prof. Dr. Waldemar Bauer (Universität Erfurt) stellte das im Rahmen des Israel-Programms durchgeführte bilaterale Kooperationsprojekt „Kompetenzorientierte Berufsbildung in Solarenergie und Energieeffizienz“ vor.
Von Herrn Prof. Dr. Henning Klaffke (Berufliche Hochschule Hamburg) gab es Einblicke in das innovative Konzept der studienintegrierenden Ausbildung, in der berufliche und akademische Bildungswege miteinander verknüpft werden können.
In der Diskussion zum Abschluss der Veranstaltung stellten sich Anknüpfungspunkte für Themen wie kompetenzbasierte Ausbildung, Lehrkräftequalifizierung oder mögliche Austausche in Umwelt-, Erziehungs- und Laborberufen heraus, die nach Corona wieder einen lebendigen aktiven Austausch versprechen.
Ein hybrider Vertiefungsworkshop ist für 2023 in Planung.