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Neue Strategien gegen den Nachwuchsmangel

29.08.2022

Ähnlich wie in Deutschland entscheiden sich auch in Israel viel zu wenig junge Leute für eine Ausbildung in einer Fachschule oder in einem Unternehmen. Die Start-up Nation sucht nicht nur in der IT-Branche händeringend nach Nachwuchskräften sondern vor allem in der Industrie.

Um dem Nachwuchs- und Fachkräftemangel gezielt entgegen zu wirken, hat der israelische Herstellerverband (MAI) neue Rekrutierungsmaßnahmen entwickelt, um speziell jüngere Leute anzusprechen:

  • Regelmäßige Ausbildungsmessen in allen Landesteilen, um potentiellen Nachwuchs vor Ort zu lokalisieren, und direkt mit passenden Unternehmen zu matchen.
  • Ein berufliches Orientierungs- und Qualifikationsprogramm, das gezielt Einwanderinnen und Einwanderer schon im Ursprungsland anspricht, und auf dem Weg in die Ausbildung begleitet.
  • Eine enge Zusammenarbeit zwischen dem „Forum of Young People Employment Organizations“ – ein Forum bei dem 60 Jugendverbände teilnehmen – und der Industrie. Auf diese Weise sollen Jugendlichen gezielt Jobs in der Industriebranche näher gebracht werden – gleichzeitig aber auch die Wünsche und Bedürfnisse der Generationen Z und Alpha besser berücksichtigt werden.
  • Mit der „industrie job map“ – einer interaktiven Google-Karte, wurde ein innovatives Tool speziell für junge Leute entwickelt, das die schnelle, unkomplizierte Suche nach einem passenden Unternehmen, im gewünschten Ort, für die Ausbildung erleichtert.

Der israelische Herstellerverband (MAI) ist seit mehr als 100 Jahren als Dachverband für Industrieunternehmen in Israel. Derzeit hat der Verband über 1800 Mitglieder, die für über 90% der gesamten Industrieproduktion Israels verantwortlich sind. Darüber hinaus beschäftigen die Mitglieder des MAI insgesamt etwa 400.000 Arbeitnehmer. Die Schlüsseltechnologien der Mitglieder sind High-Tech, Textilien, Mode, Chemie, Pharmazie, Umwelt, Lebensmittel, Metall, Elektro, Infrastruktur, Konsumgüter und die Produktion in Kibbuzim.

Hintergrund Israel-Programm

Das Deutsch-Israelische Programm zur Zusammenarbeit in der Berufsbildung (Israel-Programm) ist ein bilaterales Kooperations- und Förderprogramm zwischen dem israelischen Ministry of Labor (Stand 04/2024) und dem deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). GOVET ist seit Herbst 2020 die durchführende Stelle in Deutschland und setzt das Programm im Auftrag des BMBF um. Die Aktivitäten im Bereich der beruflichen Bildung zielen ab auf die Entwicklung von Ausbildungsprogrammen und Lehrmaterialien sowie auf systemische Veränderungen hin zu mehr Praxisorientierung, z. B. im Friseurhandwerk, der Bautechnik, der IT und Elektronik sowie im Bereich der „Culinary Arts“.