BP:
 

Indonesien

Berufsbildungszusammenarbeit mit Deutschland

Rahmen:

  • Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit in der beruflichen Bildung (BMZ)


Zeitraum:

  • Laufende Zusammenarbeit im Rahmen des aktuellen bilateralen Vorhabens „Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung durch Berufsbildung“ besteht seit 2010;
  • Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) berät seit 2019 im Auftrag von BMZ und GIZ im Kontext des TVET System Reform (TSR)-Programms


Bedarf nach Berufsbildungszusammenarbeit:

  • Mangel an ausgebildeten Fachkräften in vielen Sektoren und Regionen
  • Berufsbildungssystem ist nur begrenzt in der Lage, beschäftigungsorientiert auszubilden
  • Ungleichheit und Armut, Abschwächung des Wirtschaftswachstums
  • Ziel der Regierung ist es, das Berufsbildungssystem praxisorientierter zu gestalten und die Wirtschaft stärker einzubinden.

Bundesressorts

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Ziele der Zusammenarbeit:

  • Förderung der Entwicklung innovativer Ausbildungsgänge und die Schaffung „grüner“ Jobs im Bereich erneuerbare Energien
     

Lokale Partner:

  • Indonesisches Ministerium für Bildung und Kultur (MoEC)
  • Ministerium für Industrie
  • Ministerium für Arbeit
  • Ausbildungsinstitute der Ministerien
  • Vertreter der Privatwirtschaft und der Verbände
     

Grundlagen der Zusammenarbeit:

  • Abkommen Technische Zusammenarbeit
  • Protokolle der Regierungsverhandlungen und anschließende Notenwechsel


Umsetzung durch folgende Durchführungsorganisationen (Vorhaben siehe unten):

  • Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

Durchführungsorganisationen und ressortnahe Institutionen

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

Vorhaben: Reform des Berufsbildungssystems (TSR 2.0)

  • Im Auftrag des BMZ
  • Zeitraum: 2021-2024


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Die indonesische Regierung setzt Schlüsselelemente der landesweiten indonesischen Strategie zur beruflichen Aus- und Weiterbildung (Indonesian National TVET Strategy) erfolgreich um.
  • Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit von Absolventinnen und Absolventen beruflicher Aus- und Fortbildungsangebote sowie von Arbeitskräften in ausgewählten Regionen Indonesiens


Politischer Träger:

  • Indonesische Regierung


Lokaler Partner:

  • Indonesian Ministry for Economic Affairs


Deutsche Partner:

  • Seit 2019 berät das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Auftrag von BMZ und GIZ die indonesische Regierung im Rahmen des Projekts TVET System Reform (TSR) bei der Etablierung eines nationalen Koordinierungsmechanismus für die berufliche Bildung. Hierfür sollen die Rollen und Initiativen privatwirtschaftlicher und öffentlicher Akteure im indonesischen Berufsbildungssystem zukunftsweisend ausgerichtet werden.

 

Zum Projekt in der GOVET-Projektdatenbank

Zum Projekt beim BIBB

Zum Projekt bei der GIZ

 

Vorhaben 2: Grüne Jobs für soziale Inklusion und nachhaltige Transformation

  • Im Auftrag des BMZ
  • Zeitraum: 2023 – 2027


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Ausgewählte öffentliche und private Akteure sind in der Lage, Beschäftigung in grünen Jobs inklusiv zu fördern.


Lokale Partner:

  • Ministerium für nationale Entwicklungsplanung (Bappenas)


Maßnahmen:

  • Um die Grundbedingungen für grüne Jobs zu verbessern, berät das Projekt Ministerien und Verbände bei der Umsetzung der nationalen Green Jobs Roadmap.
  • Zudem werden Berufsbildungsakteure dabei unterstützt neue inklusive Weiterbildungs- und Umschulungsangebote mit hoher Arbeitsmarktorientierung einzuführen. Dies umfasst die Bedarfsermittlung, Curriculaentwicklung sowie die Fortbildung von Lehrpersonal. In ausgewählten Pilotprovinzen berät das Projekt Vertreter*innen von Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft bei der gemeinsamen Entwicklung lokaler Strategiepläne und der Erprobung von Initiativen zur Förderung von Beschäftigung in grünen Jobs.

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Vorhaben 3: Regionale Zusammenarbeit für die Weiterentwicklung der beruflichen Bildung (RECOTVET)

  • Im Auftrag des BMZ
  • Auch in Vietnam, Kambodscha, Laos und Thailand
  • Zeitraum: 2020 – 2024


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Die Berufsbildungssysteme in der ASEAN-Region sind verbessert und an die Erfordernisse der Digitalisierung angepasst.


Maßnahmen:

RECOTVET arbeitet mit den ASEAN-Mitgliedstaaten an der Verbesserung ihrer Berufsbildungssysteme durch partizipative Lern- und Kooperationsprozesse auf regionaler Ebene. Dazu gehören Pilotmaßnahmen in Kooperation mit bilateralen deutschen Projekten zur Entwicklung der beruflichen Bildung in verschiedenen Ländern der Region. Die fünf Schwerpunktbereiche sind:

  1. Politikberatung
  2. Arbeitsmarktinformationen
  3. Neue Kompetenzen zur Anpassung der beruflichen Bildung an die Erfordernisse der Digitalisierung
  4. (Neu-)Qualifizierungsmöglichkeiten für Frauen
  5. Förderung privatwirtschaftlicher Beteiligung an der beruflichen Bildung

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Zum Projekt bei der GIZ

Wirtschaft

  • United Nations Human Development Index (HDI): 2021: Der Human Development Index von Land beträgt 0,705. Das entspricht dem Rang 114 von 191 Ländern (Quelle: UNDP)
  • BIP je Einwohner in US $ (GDP per capita in current US $): 2019: 4.151; 2020: 3.896; 2021: 4.334; 2022: 4.788 (Quelle: Worldbank, 2024)
  • Veränderung des realen BIP zum Vorjahr: 2019: 5 %; 2020: -2,1 %; 2021: 3,7 %; 2022: 5,3 % (Quelle: Worldbank, 2024)
  • Inflationsrate (GDP deflator annual): 2019: 1,6 %; 2020: -0,4 %; 2021: 6 %; 2022: 9,6 % (Quelle: Worldbank, 2024)
  • Hauptbranchen (Anteil an nominaler Bruttowertschöpfung) 2019: Bergbau/Industrie 29,4 %; Handel/Gaststätten/Hotels 16,5 %; Land-/Forst-/Fischereiwirtschaft 13,3 %; Bau 11,2 %; Transport/Logistik/ Kommunikation 9,9 %; Sonstige 19,7 % (Quelle: GTAI)
  • Top 5 Exportländer (Gesamtausfuhr): 2022: China 22,6 %; USA 9,7 %; Japan 8,5 %; Indien 8,0 %; Malaysia 5,3 % (Quelle: GTAI)
  • Top 5 Importländer (Gesamteinfuhr): 2022: China 28,5 %; Singapur 8,2 %; Japan 7,2 %; Malaysia 5,3 %; Südkorea 4,9 % (Quelle: GTAI)

Gesellschaft

  • Einwohnerzahl: 2022: 275,5 Mio. (Quelle: Worldbank)
  • Bevölkerungswachstum: 2019: 0,9 %; 2020: 0,8 %; 2021: 0,7 %; 2022: 0,6 % (Quelle: Worldbank)
  • Altersstruktur: Altersstruktur: 2023 (geschätzt): 0-14 Jahre: 24,22 %; 15-64 Jahre: 68,1 %; 65 Jahre und älter: 7,68 % (Quelle: World Fact Book)
  • Alphabetisierungsrate: 2020: 96 % (Quelle: Worldbank)
  • Arbeitslosenquote: 2021: 3,8 %; 2022: 3,5 % (Quelle: ilostat)
  • Jugendarbeitslosenquote: 2021: 13,9 %; 2022: 14,1 % (Quelle: ilostat) 
  • Jugendliche, die sich nicht in nicht in Arbeit, Schul- oder Berufsausbildung befinden (NEET): 2021: 22,4 %; 2022: 22,3 % (Quelle: Ilostat)
  • Absolventen des derzeitigen Berufsbildungssystems sind oft unzureichend qualifiziert
  • Erworbene berufliche Qualifikationen entsprechen oft nicht den Anforderungen der Wirtschaft, und viele Absolventen finden keinen Arbeitsplatz
  • Steigende Anforderungen an Arbeitskräfte hinsichtlich Qualität und Wettbewerbsfähigkeit durch geplante Öffnung der Arbeitsmärkte südasiatischer Staaten (ASEAN Economic Community)
  • Große Ungleichheit, hohe Armutsrate trotz Aufschwung
     

Staat

Hauptsächlich zuständig für Berufsbildung:

  • Ministry of Education and Culture (MoEC), Directorate Technical and Vocational Education (DTVE)
  • Mitverantwortlich für Entwicklung der Curricula: Ministry of Manpower and Transmigration (MoMT) und Mininstry of Industries (MOI)

Berufsbildungssystem

  • Die Verantwortung für Bildungsinhalte und Prüfungen der Sekundarstufen I und II liegt beim Bildungsministerium MoEC (Kementerian Pendidikan dan Kebudayaan).
  • Die neunjährige Schulpflicht beginnt mit dem 6. Lebensjahr und besteht aus einer sechsjährigen Primarschule und einer dreijährigen Sekundarstufe I. Danach folgt eine dreijährige Sekundarstufe II, aufgeteilt in allgemeine und berufliche Bildung.
  • In der Sekundarstufe II gibt es die Möglichkeit, einen berufsbildenden Abschluss an einer dreijährigen Berufsschule, der „Sekolah Menengah Kejuruan (SMK)“, zu erwerben. Die SMK entspricht am ehesten einer deutschen Berufsschule. Die höhere Berufsbildung ist in der Tertiärstufe angesiedelt und findet überwiegend an Hochschulen und polytechnischen Instituten statt.
  • Die dreijährige Berufsausbildung schließt mit einem Zertifikat ab. Durch eine direkt im Anschluss abzuschießende, zusätzliche nationale Prüfung kann ein Zertifikat erworben werden, dass den Zugang zur Tertiärstufe ermöglicht.
  • Den Mittelpunkt der Berufsbildung stellt die Sekolah Menengah Kejuruan (SMK) dar, ein Zweig der Sekundarstufe II, der praktisches Wissen lehrt.
  • Die berufliche Bildung findet darüber hinaus auch informell durch „learning by doing“, „on-the-job training“ durch einen Arbeitgeber statt
  • Zudem werden an Vocational Training Centern (Balai Latihan Kerja, BLK) verschiedene Formen der nicht-formalen Berufsbildung angeboten. BLKs unterstehen dem Ministry of Manpower and Transmigration (MoMT)
  • Es existieren sowohl staatliche als auch private Bildungseinrichtungen. Das indonesische Bildungsministerium gibt die fachliche Ausgestaltung der ca. 146 SMK-Typen zu 80 % über Rahmencurricula vor, die sich wiederum an nationalen Kompetenzstandards orientieren.
  • Die Hochschulbildung ist in die Bereiche Höhere Bildung, Bachelor, Master und Doktor unterteilt.

 

Herausforderungen für die Berufsbildung:

Die Regierung plant:

  • die Armutsbekämpfung durch Qualifizierung,
  • das Berufsbildungssystem umzustrukturieren, um die Beschäftigungsrelevanz zu erhöhen, und praxisorientiert zu qualifizieren.
  • das Ausbildungspersonal besser zu qualifizieren
  • Infrastruktur und Ausstattung der Berufsbildungsstätten zu verbessern


Quellen:

  • BQ-Portal. Indonesien
  • SEAMEO VOCTECH. https://sea-vet.net/indonesia. (Zuletzt aufgerufen am 15.01.2024).
  • UNESCO UNEVOC. TVET Country Profiles. Indonesia. https://unevoc.unesco.org/home/Dynamic+TVET+Country+Profiles/country=IDN  (zuletzt aufgerufen am 15.01.2024)

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Freitag, 10. März 2023

Indonesien steht vor Reform seines Berufsbildungssystems

Die nationale Berufsbildungskonferenz in Jakarta markiert den Startpunkt für die Umsetzung weitreichender Reformen des indonesischen Berufsbildungssystems. Das BIBB hatte bei der Entwicklung von Steuerungsmechanismen maßgeblich unterstützt

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Donnerstag, 12. April 2018

Reform der Berufsbildung in Indonesien

Der Berufsbildungssektor Indonesiens wird reformiert. Das BIBB und weitere deutsche Akteure der beruflichen Bildung werden Indonesien bei der Umsetzung der Reformvorhaben beraten.

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