Demokratische Republik Kongo
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Berufsbildungszusammenarbeit mit Deutschland
Rahmen:
- Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit in der beruflichen Bildung
Zeitraum:
- Laufende Zusammenarbeit besteht seit 2005, die jüngsten Regierungsverhandlungen fanden im Februar 2023 statt.
Bedarf nach Berufsbildungszusammenarbeit:
- Bildungswesen steht noch vor dem Wiederaufbau
- Mehrzahl der Bevölkerung hat keinen Zugang zu Bildung und beruflicher Qualifizierung
- Armut und Unterbeschäftigung
- Ziel der Regierung ist es, den Zugang zu Bildung und beschäftigungsorientierter Qualifizierung zu verbessern.
- Der Bergbau ist in der Demokratischen Republik Kongo eine der wichtigsten volkswirtschaftlichen Einkommensquellen, es fehlt jedoch an praxisrelevanten Aus- und Fortbildungen im Bergbausektor.
Bundesressorts
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Ziele der Zusammenarbeit:
- Lebensverhältnisse der Bevölkerung spürbar verbessern
- Entwicklung des Privatsektors, des Finanzsystems und der beruflichen Bildung
Lokale Partner:
- Planungsministerium (Ministère du Plan)
- Bergbauministerium der DR Kongo (Ministère des Mines)
Grundlagen der Zusammenarbeit:
- Abkommen Technische Zusammenarbeit
- Regierungsverhandlungen
Aufträge an folgende Durchführungsorganisationen (Vorhaben siehe unten):
- Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Durchführungsorganisationen und ressortnahe Institutionen
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Vorhaben: Soziale Kohäsion und Wertschöpfung im Südkivu
- Im Auftrag des BMZ
- Zeitraum: 2020 – 2026
Ziele der Zusammenarbeit:
- Individuen, Haushalte, soziale Gruppen sowie lokale Verwaltungsstrukturen setzen vermehrt soziale und ökonomische Praktiken für eine langfristige und friedliche Entwicklung um.
- Basisinfrastruktur und Dienstleistungen sowie das friedliche und inklusive Zusammenleben in einer von Konflikt geprägten Region sind gestärkt.
Lokaler Partner:
- Ministère du Plan / Planungsministerium
Maßnahmen:
- Das Vorhaben fördert einkommensschaffende Maßnahmen in landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten.
- Es trägt zu gewaltfreier Konfliktbewältigung bei und fördert die Gleichberechtigung der Geschlechter.
- Zudem berät es lokale Entwicklungskomitees, um staatliche Akteure zu stärken und mit einzubeziehen.
- Es führt zudem Alphabetisierungskurse für jungen Frauen und Workshops zu positiver Maskulinität durch.
Zum Projekt in der GOVET-Projektdatenbank
Zum Projekt bei der GIZ
Vorhaben 2: Integrierte wirtschaftliche Entwicklung im Bergbausektor II
- Im Auftrag des BMZ
- Kofinanziert von der Europäischen Union
- Zeitraum: 2022 – 2026
Ziele der Zusammenarbeit:
- Der Bergbau trägt zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung des Landes bei. Er verringert zudem die Armut in der kongolesischen Bevölkerung.
Lokale Partner:
- Ministère du Plan
Maßnahmen:
- Das Vorhaben unterstützt die Zivilgesellschaft dabei, die Bergbauwirtschaft umweltverträglich und transparent zu gestalten.
- Zudem baut das Vorhaben auch Kompetenzen in den öffentlichen Stellen aus, um Steuereinnahmen transparenter zu verwalten.
- Durch Aus- und Weiterbildungen schafft das Projekt außerdem alternative Einkommensmöglichkeiten für Arbeitnehmer*innen.
Zum Projekt in der GOVET-Projektdatenbank
Zum Projekt bei der GIZ
Wirtschaft
- Die Demokratische Republik Kongo verfügt über große Rohstoffvorkommen. Der Großteil der Bevölkerung ist an diesem natürlichen Reichtum jedoch nicht beteiligt. Zu den größten Herausforderungen des Landes zählen anhaltende Kämpfe, eine hohe Zahl Binnenvertriebenen und eine wachsende Ernährungsunsicherheit. (Quelle: BMZ, 2023)
- United Nations Human Development Index (HDI): 2022: Der Human Development Index der demokratischen Republik Kongo beträgt 0,481. Das entspricht dem Rang 180 von 193 Ländern (Quelle: UNDP)
- BIP pro Kopf in US $ (GDP per capita in current US $): 2020: 507,5; 2021: 558; 2022: 642,6; 2023: 627,5 (Quelle: Worldbank, 02/2025)
- Veränderung des realen BIP zum Vorjahr (GDP growth annual): 2020: 1,7 %; 2021: 6,2 %; 2022: 8,9 %; 2023: 8,6 % (Quelle: Worldbank, 02/2025)
- Inflationsrate (GDP deflator annual): 2020: 3,9 %; 2021: 15 %; 2022: 10,1 %; 2023: 13,2 % (Quelle: Worldbank, 02/2025)
- Hauptbranchen (Anteil an nominaler Bruttowertschöpfung): 2022: Bergbau/Industrie 48,8 %; Land-/Forst-/Fischereiwirtschaft 17,9 %; Handel/Gaststätten/Hotels 11,6 %; Transport/Logistik/Kommunikation 8,3 %; Bau 1,0 %; Sonstige 12,4 % (Quelle: GTAI)
- Top 5 Importländer (Gesamteinfuhr): 2022: China 26,5 %; Südafrika 11,5 %; Vereinigte Arabische Emirate 10 %; Indien 5,7 %; Tansania 4,5 % (Quelle: GTAI)
- Top 5 Exportländer (Gesamtausfuhr): 2022: China 47,1 %; Singapur 8,7 %; Hongkong SVR 7,9 %; Tansania 7,5 %; Südafrika 7,4 % (Quelle: GTAI)
Gesellschaft
- Das Land befindet in einer andauernden humanitären Krisensituation. Es herrscht eine prekäre Ernährungssituation und vor allem in östlichen Landesteilen kommt es immer wieder zu Kampfhandlungen. (Quellen: BMZ, 2022; GIZ, 2024)
- Einwohnerzahl: 2023: 105,8 Mio. (Quelle: Worldbank, 02/2025)
- Bevölkerungswachstum: 2020: 3,2 %; 2021: 3,2 %; 2022: 3,2 %; 2023: 3,3 % (Quelle: Worldbank, 02/2025)
- Altersstruktur: 2024 (geschätzt): 0-14 Jahre: 45,7 %; 15-64 Jahre: 51,8 %; 65 Jahre und älter: 2,5 % (Quelle: World Fact Book)
- Alphabetisierungsrate (15 Jahre und älter): 2022: 81 % (Quelle: Worldbank, 02/2025)
- Arbeitslosenquote: 2020: 1,5 % (Quelle: Ilostat)
- Jugendarbeitslosenquote: 2020: 1,7 % (Quelle: Ilostat)
- Jugendliche, die sich nicht in nicht in Arbeit, Schul- oder Berufsausbildung befinden (NEET): 2020: 31,4 % (Quelle: Ilostat)
Staat
Die Zuständigkeit für Berufsbildung liegt in der Demokratischen Republik Kongo bei zahlreichen verschiedenen Akteuren (darunter staatliche, religiöse und private Organisationen und Behörden)
Berufsbildungssystem
- Zurzeit gibt es keinen nationalen Qualifikationsrahmen in der demokratischen Republik Kongo
Wahlmöglichkeiten im formalen Berufsbildungssystem nach Abschluss der sechsjährigen allgemeinen Schulpflicht:
- Besuch der berufsbildenden Sekundarstufe I (3 Jahre; Abschluss: Brevet d'aptitude professionnelle, BAP)
- Wahlmöglichkeiten im Anschluss: 1 -2 Jahre zweiter berufsbildender Zyklus (Deuxième cycle professionnel) oder vierjährige Langzyklus des technischen Sekundarbereichs (Deuxième cycle du technique secondaire cycle long), welcher zusätzlich zum BAP auch den Abschluss der Sekundarstufe II und den Zugang zu höherer Berufsbildung verleiht.
- Höhere Berufsbildung: dreijährige Berufsausbildung an speziellen beruflichen Hochschulen. Abschluss: A1-Diplom – Berechtigt ausschließlich zum Einstieg in den Arbeitsmarkt, nicht zu höherer Bildung.
Herausforderungen für die Berufsbildung:
- Zugang der Bevölkerung zu Bildung, beruflicher Qualifikation und Beratung schaffen
- Marginalisierte Personengruppen beschäftigungsorientiert fördern und wirtschaftlich integrieren
- Berufsbildung den Bedarfen der Wirtschaft anpassen
- Qualifiziertes Berufsbildungspersonal ausbilden
- Finanzierung der Berufsbildung sicherstellen
- Koordination des Berufsbildungssystems verbessern
Quellen:
- ILO, 2019, State of Skills, the Democratic Republic of the Congo
- UNESCO UNEVOC. TVET Country Profiles. Democratic Rep. of the Congo.
https://unevoc.unesco.org/home/Dynamic+TVET+Country+Profiles/country=COD
Projekte in der Berufsbildungszusammenarbeit
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