BP:
 

Pakistan

Berufsbildungszusammenarbeit mit Deutschland

Rahmen:

  • Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit in der beruflichen Bildung


Zeitraum:

  • Langjährige Zusammenarbeit in der Berufsbildung


Bedarf nach Berufsbildungszusammenarbeit:

  • Kaum ausreichend qualifizierte Fachkräfte
  • Berufsbildungssystem kaum in der Lage, beschäftigungsorientiert auszubilden
  • Hohe Jugendarbeitslosigkeit und Armut
  • Ziel der Regierung ist es, das Berufsbildungssystem zu reformieren

Bundesressorts

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Ziele der Zusammenarbeit:

  • Unterstützung Pakistans auf seinem Weg zur nachhaltigen Entwicklung
  • Förderung von Maßnahmen die inklusive und nachhaltige Beschäftigungswirkungen erzielen
  • Aus- und Fortbildung in zukunftsfähigen Jobs, besonders der jungen Einwohner*innen
  • Zahl der Auszubildenden für den formalen Arbeitsmarkt erhöhen
  • Verbesserung von Ausbildungs- und Prüfungsqualität


Lokale Partner:

  • Nationale Kommission für Berufliche Bildung (National Vocational & Technical Training Commission NAVTTC)


Grundlagen der Zusammenarbeit:

  • Entwicklungspolitische Zusammenarbeit seit 1961


Aufträge an folgende Durchführungsorganisationen (Vorhaben siehe unten):

  • Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ)
  • Deutsche Welthungerhilfe e.V.

Durchführungsorganisationen und regierungsnahe Einrichtungen

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

Vorhaben: Unterstützung des Berufsbildungssektors in Pakistan

  • Im Auftrag des BMZ
  • Kofinanziert von der Europäischen Union (EU)
  • Zeitraum: 2023 – 2025


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Berufsbildungsinstitute in den Regionen Khyber Pakhtunkhwa und Punjab sind besser in der Lage, bedarfsorientiert zu planen und steuern. Berufsschulabsolvent*innen und Arbeitssuchende finden leichter Beschäftigung in Wachstumsbranchen.
  • Fähigkeiten für datenbasierte Berufsbildungsplanung und -steuerung verbessern
  • Berufseinstieg und Laufbahnplanung fördern
  • Ausbildung stärker an Digitalisierung und Green Skills orientieren
  • Berufsbildungspersonal fortbilden
  • Zugang zu einkommenssichernder Beschäftigung (einschließlich Rückkehrer*innen) verbessern


Lokale Partner:

  • National Vocational & Technical Training Commission Pakistan (NAVTTC)


Maßnahmen:

  • Verbessern der Nachfrageorientierung beruflicher Bildung
  • Ausbau von Kenntnissen und Fähigkeiten im Berufsbildungssystem
  • Erleichtern des Zugangs zu Bildung für Frauen
  • Stärkere Einbeziehung der Privatwirtschaft in die Berufsbildung
  • Fördern neuer Ausbildungsinhalte in den Bereichen Digitalisierung und Green Skills (Kompetenzen für ein nachhaltige Wirtschaft)

Zum Projekt in der GOVET-Projektdatenbank

Zum Projekt bei der GIZ


Vorhaben 2: Förderung der Beschäftigung durch die Stärkung der Rolle der Frau

  • Im Auftrag des BMZ
  • Zeitraum: 2024 – 2026


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Die Einkommen- und Beschäftigungssituation für Frauen und Menschen mit Behinderungen hat sich in der pakistanischen Textil- und Modeindustrie verbessert.


Lokale Partner:

  • Punjab Women Development Department (PWDD)
  • Labour and Human Resource Department Pakistan (LHRD)
  • Small and Medium Enterprises Development Authority, Pakistan (SMEDA)
  • Ministry of Human Rights, Pakistan (MoHR), Provincial Welfare Department of Punjab (PWDP)


Maßnahmen:

  • Das Projekt stellt fachliche Unterstützungsmaßnahmen bereit, um eine inklusive Arbeitsumgebung zu schaffen. Hierzu gehören funktionierende Beschwerdemechanismen, eine verbesserte Arbeitsumgebung, Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie ein angemessener Umgang mit Diversität und die zugehörige Qualitätssicherung. Dabei steht die Einbeziehung von Frauen und Menschen mit Behinderungen im Fokus.
  • Die Zusammenarbeit von privatwirtschaftlichen und staatlichen Handlungsträger*innen in der Textil- und Modeindustrie in den Themenbereichen Diversität sowie Beschäftigung von Frauen und Menschen mit Behinderungen wird gefördert. Dabei spricht das Vorhaben Regierungseinrichtungen, Universitäten, berufsbildende Schulen und privatwirtschaftliche Unternehmen in der Textil- und Modeindustrie an.
  • Es werden Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen am Arbeitsplatz eingeführt, um Frauen und Menschen mit Behinderungen grundlegende Fertigkeiten zu vermitteln, die ihnen helfen, einen Arbeitsplatz zu finden oder zu halten. Außerdem schafft das Programm Weiterbildungsmöglichkeiten für Frauen und Menschen mit Behinderungen, die eine Führungsposition in der Textil- und Modeindustrie anstreben.

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Zum Projekt bei der GIZ

Nichtregierungsorganisationen

Deutsche Welthungerhilfe e.V.

Vorhaben: Stärkung der sozio-ökonomischen Widerstandsfähigkeit von Jugendlichen durch Förderung ihrer wirtschaftlichen Eigenständigkeit in drei Provinzen Pakistans

  • Im Auftrag des BMZ
  • Zeitraum: 2021 – 2025


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Das Projekt zielt darauf ab, die sozioökonomische Anfälligkeit von Gemeinschaften, insbesondere von Jugendlichen, zu verringern, indem der Zugang marginalisierter Jugendlicher (Männer, Frauen, Transgender, Menschen mit Behinderungen) zur Qualifizierung durch Berufsbildung und schließlich zur Einkommenserzielung verbessert wird.


Lokale Partner:

  • Initiative for Development & Empowerment Axis (IDEA)
  • RDF (Research & Development Foundation)
  • Lodhran Pilot Projekt (LPP)


Maßnahmen:

  • Sozioökonomische Widerstandsfähigkeit von 4.000 Jugendlichen und ihren Familien in den Verwaltungseinheiten (divisions) Bhambor (Sindh), Bahawalpur (Punjab) und Peshawar (KP) in Pakistan zu verbessern.
  • Das Projekt zielt darauf ab, junge Menschen mit geeigneten und integrativen Berufs- und Beschäftigungsförderungsmaßnahmen auszustatten, die zu einer Verbesserung der wirtschaftlichen Eigenständigkeit der jungen Menschen führen sollen.
  • Die Jugendlichen nehmen an Qualifizierungskursen und Arbeitsvermittlungen teil, um ihre Lebensbedingungen zu verbessern.

Zum Projekt in der GOVET-Projektdatenbank
 

Wirtschaft

  • United Nations Human Development Index (HDI): 2021: Der Human Development Index von Pakistan beträgt 0,544. Das entspricht dem Rang 161 von 191 Ländern (Quelle: UNDP)
  • BIP je Einwohner in US $ (GDP per capita in current US $): 2019: 1.437; 2020: 1.322; 2021: 1.506; 2022: 1.589 (Quelle: Worldbank, 03/2024)
  • Veränderung des realen BIP zum Vorjahr (GDP growth annual): 2019: 2,5 %; 2020: -1,3 %; 2021: 6,5 %; 2022: 4,7 % (Quelle: Worldbank, 03/2024)
  • Inflationsrate (GDP deflator annual): 2019: 9 %; 2020: 9,9 %; 2021: 10,3 %; 2022: 14 % (Quelle: Worldbank, 03/2024)
  • Weitverbreitete Armut
  • Insgesamt ungünstiges Investitionsklima (Doing-Business-Index der Weltbank 2014: Rang 110 von 189 Staaten)
  • Hauptbranchen (Anteil an nominaler Bruttowertschöpfung): 2020: Land-/Forst-/Fischereiwirtschaft 24,4 %; Handel/Gaststätten/Hotels 17,9 %; Bergbau/Industrie 16,9 %; Transport/Logistik/Kommunikation 10,6 %; Bau 2,0 %; Sonstige 28,1 % (Quelle: GTAI, 2022)
  • Top 5 Exportländer (Gesamtausfuhr): 2021: USA 21,1 %; China 10,5 %; Vereinigtes Königreich 7,3 %; Deutschland 5,4 %; Niederlande 4,9 % (Quelle: GTAI, 2023)
  • Top 5 Importländer (Gesamteinfuhr): 2021: China 28,3 %; Vereinigte Arabische Emirate 10,1 %; Indonesien 5,8 %; USA 5,3 %; Saudi-Arabien 5,2 % (Quelle: GTAI, 2023)

Gesellschaft

  • Einwohnerzahl: 2022: 235,8 Mio. (Quelle: Worldbank)
  • Bevölkerungswachstum: 2019: 1,6 %; 2020: 1,7 %; 2021: 1,8 %; 2022: 1,9 % (Quelle: Worldbank)
  • Altersstruktur: 2023 (geschätzt): 0-14 Jahre: 34,81 %; 15-64 Jahre: 60,41 %; 65 Jahre und älter: 4,77 % (Quelle: World Fact Book)
  • Alphabetisierungsrate (15 Jahre und älter): 2019: 58 % (Quelle: Worldbank)
  • Arbeitslosenquote: 2021: 6,3 % (Quelle: Ilostat)
  • Jugendarbeitslosenquote: 2021: 11,1 % (Quelle: Ilostat) 
  • Jugendliche, die sich nicht in nicht in Arbeit, Schul- oder Berufsausbildung befinden (NEET): 2021: 34,6 % (Quelle: Ilostat)
  • Die verheerenden Überschwemmungen im Sommer 2022 führte zu einer Ernährungskrise. Nach Angaben der UN waren im Juni 2023 mehr als zehn Millionen Menschen nicht in der Lage, sich ausreichend zu ernähren. Insgesamt waren mehr als 20 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen (Quelle: BMZ, 2024)
  • Pakistan ist das Hauptaufnahmeland von Geflüchteten aus Afghanistan: Mehr als 1,3 Millionen Menschen aus dem Nachbarland sind offiziell in Pakistan registriert. Bei der Versorgung der Geflüchteten ist Pakistan auf internationale Hilfe angewiesen. (Quelle: BMZ, 2024)
  • Hohes Bevölkerungswachstum und laufende Zunahme arbeitsfähiger aber unqualifizierter Personen auf dem Arbeitsmarkt
  • Deutliche soziale Ungleichheit zwischen Stadt- und Landbevölkerung, Frauen und Männern
  • 37,1 % aller Beschäftigten war 2021 in der Landwirtschaft tätig (Quelle: Ilostat)


Staat

  • Zuständig für die Entwicklung und Koordinierung der Berufsbildung sind das Ministerium für Bildung (Ministry of Education; MOE) und die Nationale Kommission für Berufliche Bildung (National Vocational & Technical Training Commission NAVTTC)
  • Die Umsetzung der Curricula und Maßnahmen liegt bei den Bildungsabteilungen der vier Provinzen (Provincial Education Departments; PEDs)

Berufsbildungssystem

  • In der allgemeinbildenden Schule werden berufsbildende Fächer von Klasse fünf bis Klasse zehn unterrichtet
  • Postsekundäre TVET Programme (Technical Education) finden statt an polytechniken Institutionen und Technik-Colleges
  • Nach dem Besuch der Sekundarstufe II kann ein berufsqualifizierendes Bachelorstudium an einer Hochschule begonnen werden
  • Es gibt eine große Zahl an privaten oder halbstaatlichen Bildungseinrichtungen
  • Einen sehr großen Anteil an Berufsausbildung bildet die traditionelle, informelle betriebliche Ausbildung, welche nicht staatlich reglementiert ist
  • Seit 2011 befindet sich das Berufsschulsystem in Pakistan in einem Reformprozess
     

Herausforderungen für die Berufsbildung:

  • Anpassung an Anforderungen des Arbeitsmarkts verbessern
  • Großteil der beruflichen Ausbildung findet informell und oder nicht reglementiert statt
  • Große regionale Unterschiede in Infrastruktur und Qualität der Ausbildung / Ausbildungseinrichtungen
  • Hohes Bevölkerungswachstum und Arbeitslosigkeit, vor allem der Jugend
  • Frauen und benachteiligte Personen werden bisher zu wenig berücksichtigt
  • Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Innovation in der Berufsbildung finden wenig Beachtung
  • Unzureichende Steuerung des Berufsbildungssystems, keine umfassenden Datenerhebungen oder Analysen
  • Qualifizierung des Lehrpersonals
  • Niedrige Alphabetisierungsrate
  • 2021 hatten 43,1 % der Bevölkerungen einen Bildungsstand niedriger als Grundbildung (Quelle: Ilostat)

Quellen:

UNESCO-UNEVOC. (2021). TVET Country Profile Pakistan

BQ-Portal, Pakistan

Shah, S. A. & Khan, M. Z. (2017). Comparative Analysis of TVET Sector in Pakistan. GIZ.

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Dienstag, 16. Juli 2019

Pakistan: Unternehmen profitieren von betrieblicher Ausbildung

Die GIZ hat eine Kosten-Nutzen-Analyse der betrieblichen Ausbildung in Pakistan veröffentlicht. Sie zeigt, wie Unternehmen von der betrieblichen Ausbildung profitieren. Die Analyse liegt in englischer Sprache vor.

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Donnerstag, 23. Februar 2017

Grüne Jobs mit Zukunftspotenzial

Auch in Pakistan gewinnen grüne Themen wie Erneuerbare Energien oder Energieeffizienz an Bedeutung. Unternehmen reagieren damit zum einen auf verschärfte gesetzliche Auflagen, zum anderen auf Kundenwünsche.

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