BP:
 

Bosnien und Herzegowina

Berufsbildungszusammenarbeit mit Deutschland

Rahmen:

  • Transformationspartnerschaft der deutschen Entwicklungszusammenarbeit


Zeitraum:

  • Die nächsten Regierungsverhandlungen fanden 2022 statt.


Bedarf nach Berufsbildungszusammenarbeit:

  • Fachkräftemangel
  • Veraltetes, ineffizientes und stark fragmentiertes Berufsbildungssystem
  • Langsame Wirtschaftsentwicklung
  • Hohe Arbeitslosigkeit

Bundesressorts

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Ziele der Zusammenarbeit:

  • Aufbau einer dual organisierten Berufsausbildung
  • Anpassung von Lehrplänen an aktuelle Arbeitsmarktanforderungen
  • Definition von Berufsstandards


Lokale Partner:

  • Ministerium für zivile Angelegenheiten (MoCa)


Grundlagen der Zusammenarbeit:

  • Regierungsverhandlungen


Aufträge an folgende Durchführungsorganisationen (Vorhaben siehe unten):

  • Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
  • KfW Entwicklungsbank

Durchführungsorganisationen und ressortnahe Institutionen

Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

Vorhaben: Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und Beschäftigungsförderung

  • Im Auftrag des BMZ
  • Mitfinanziert durch die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA)
  • Beauftragt: sequa gGmbH
  • Zeitraum: 2023 – 2026


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Die Beschäftigungssituation in ausgewählten Wertschöpfungsketten unter Nutzung von Digitalisierung und Green Economy Ansätzen ist gestärkt.
     

Lokale Partner:

  • Ministerium für Außenhandel und wirtschaftliche Beziehungen
     

Maßnahmen:

  • Unterstützung des Austauschs zwischen öffentlichen und privaten Akteuren bei der Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen für eine dual organisierte Berufsausbildung.
  • Ausgewählte Berufsschulen, die formale Wirtschaft, Schulbehörden und die Bildungsministerien werden befähigt ihre Rolle bei der Planung und Umsetzung der dual organisierten Berufsausbildung besser wahrnehmen zu können.

Zum Projekt bei der GIZ

Zum Projekt bei sequa
 

KfW Entwicklungsbank

Vorhaben: Regional Challenge Fund-Fonds für Berufsbildung und Beschäftigung

  • Auch in Albanien, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Syrien
  • im Auftrag des BMZ
  • Zeitraum: 2019 bis auf Weiteres


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Ziel des Vorhabens ist es, eine größere Arbeitsmarktrelevanz der Ausbildung und somit eine steigende Beschäftigungsfähigkeit junger Berufsschüler im Westbalkan zu erreichen um Beschäftigung zu fördern


Maßnahmen:

  • Über einen wettbewerbsorientierten Prozess ausgewählte, innovative Angebote zur Verbesserung der Berufsschulbildung in ihrer Umsetzung unterstützen
  • Investitionen in berufsbildungsrelevante Infrastruktur, Ausrüstung und entsprechende Begleitmaßnahmen
  • Angebote werden von Konsortien (aus Berufsbildungsträgern/ Schulen und ko-finanzierenden Unternehmen) gemeinsam erarbeitet und anhand von zuvor definierten Kriterien durch ein unabhängiges, technisches Expertenteam ausgewählt.

Zum Projekt in der GOVET-Projektdatenbank

Wirtschaft

  • United Nations Human Development Index (HDI): 2022: Der Human Development Index von Bosnien und Herzegowina beträgt 0,779. Das entspricht dem Rang 80 von 193 Ländern (Quelle: UNDP)
  • BIP je Einwohner in US $ (GDP per capita in current US $): 2020: 6.095; 2021: 7.237; 2022: 7.588; 2023: 8.426 (Quelle: Worldbank, 07/2024)
  • Veränderung des realen BIP zum Vorjahr (GDP growth annual): 2020: -3 %; 2021: 7,4 %; 2022: 4,2 %; 2023: 1,7 % (Quelle: Worldbank, 07/2024)
  • Inflationsrate (GDP deflator annual): 2020: 0,1 %; 2021: 5 %; 2022: 11,8 %; 2023: 5,5 % (Quelle: Worldbank)
  • Hauptbranchen (Anteil an nominaler Bruttowertschöpfung): 2020: Bergbau/Industrie 22,7 %; Handel/Gaststätten/Hotels 17,6 %; Transport/Logistik/Kommunikation 8,2 %; Land-/Forst-/Fischereiwirtschaft 7,3 %; Bau 5,4 %; Sonstige 38,8 % (Quelle: GTAI)
  • Top 5 Exportländer (Gesamtausfuhr): 2021: Deutschland 15 %; Kroatien 13,1 %; Serbien 12,7 %; Italien 11,3 %; Österreich 9 %  (Quelle: GTAI)
  • Top 5 Importländer (Gesamteinfuhr): 2021: Italien 12 %; Deutschland 11,9 %; Serbien 11,4 %; Kroatien 8,9 %; China 7,9 % (Quelle: GTAI)

Gesellschaft

  • Einwohnerzahl: 2023: 3,21 Mio. (Quelle: Worldbank)
  • Bevölkerungswachstum: 2020: -1,3 %; 2021: -1,4 %; 2022: -1,2 %; 2023: -0,7 % (Quelle: Worldbank)
  • Altersstruktur: 2024 (geschätzt): 0-14 Jahre: 13,1 %; 15-64 Jahre: 68,3 %; 65 Jahre und älter: 18,6 % (Quelle: World Fact Book)
  • Arbeitslosenquote: 2023: 10,7 % (Quelle: Ilostat)
  • Jugendarbeitslosenquote: 2023: 27,3 % (Quelle: Ilostat) 
  • Jugendliche, die sich nicht in nicht in Arbeit, Schul- oder Berufsausbildung befinden (NEET): 2023: 16 % (Quelle: Ilostat)


Staat

  • Das Berufsbildungssystem Bosnien und Herzegowinas ist dezentral aufgebaut und in föderale und kantonale Zuständigkeiten unterteilt.


Verantwortlich für Berufsbildung sind:

  • Auf Staatsebene: Ministerium für soziale Angelegenheiten (MoCA) und die Agency for Pre-Primary, Primary and Secondary Education (APOSO)
  • Föderation von Bosnien und Herzegowina: Ministry of Education and Science (FMES) und 10 kantonale Bildungsministerien
  • Brčko Distrikt: Department of Education (DEBD)
  • Republika Srpska: Department for Education

Berufsbildungssystem

Nach dem erfolgreichen Abschluss der 9. Klasse der Grundschule können in der Sekundarstufe II folgende Berufsbildungswege gewählt werden:

  • Vierjährige Ausbildung an einer technischen berufsbildenden Schule, Doppelabschluss Abitur und berufliche Qualifizierung, berechtigt zum Hochschul- oder Fachhochschulstudium oder zu einer Meisterausbildung
  • Dreijährige Erstausbildung in einer Handwerks- und Industrieschule, danach Meisterausbildung möglich
  • Direkter Einstieg auf den Arbeitsmarkt als ungelernte Kraft


Duale Ansätze in der Berufsbildung

  • Lernen am Arbeitsplatz und duale Ansätze in der Berufsausbildung werden nicht flächendeckend angeboten, geringes Budget steht zur Verfügung
  • Meistens durch Privatwirtschaft gefördert, nur lokal und vereinzelt

 

Herausforderungen für die Berufsbildung:

  • Hohe Arbeitslosigkeit
  • Berufsbildungssystem kann nicht die nötigen Qualifikationen für den Arbeitsmarkt liefern
  • Berufsbildung hat keine politische Priorität
  • Keine einheitlichen, nationalen Lehrpläne
  • Kein gleichberechtigter Zugang zu Bildung
  • Geringe Entwicklung dualer Ansätze durch mangelndes Budget


Quellen:

  • KOF Swiss Economic Institute. (2019). The KOF Education System Factbook: Bosnia and Herzegowina. ETH Zürich.
  • BQ-Portal. Ländderprofil Bosnien und Herzegowina
  • Friedrich Ebert Stiftung. (2018). The 2018 Annual Reviews of Labour Relations and Social Dialogue.

Projekte in der Berufsbildungs­zusammenarbeit

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Dienstag, 9. Juli 2024

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